"Einmal die rosarote Riesenperücke, bitte"
Nicole Klingseisen mag die Maskerade: Perücken, Rouge und Glatzen sind ihr Beruf.
BRAUNAU, SALZBURG (höll). Die großen Schauspieler am Salzburger Landestheater bekommen ihr bühnenreifes Gesicht erst bei Nicole Klingseisen. Die Braunauerin hat ihren Traum wahr gemacht: Sie ist Maskenbildnerin. "Der Job erfordert einiges an Kreativität und ist an keinem Tag gleich. Ich mache Perücken, Glatzen, Warzen, Nasen und Mace up – je nachdem, was die Rolle verlangt", berichtet die 25-Jährige.
Schon als Friseurlehrling hatte Klingseisen große Ziele: "Ich habe eine Ausbildung zur Visagistin gemacht. Doch ich wollte immer ans Theater." Durch Zufall kam sie – nach einigen Praktika – ans Salzburger Landestheater. Eine Maskenbildnerausbildung gibt es in Österreich nicht: "Deshalb habe ich diese dann berufsbegleitend in Baden-Baden gemacht. Seit einem Jahr bin ich fertig", freut sich Klingseisen. Sie war die erste ausgebildete Maskenbildnerin im Landestheater.
In Schichten sind sie und ihre Kolleginnen im Einsatz: "Viele Stunden meiner Arbeitszeit verbringen ich mit Haararbeiten." Aufwändige Perücken – wie kürzlich für die Aufführung von "Marie Antoinette" – in rosa, lila oder grün werden von Klingseisen von Hand geknüpft – Haar für Haar: "Für ein Modell brauche ich rund 60 Stunden", erzählt sie. Für die Theaterglatzen nimmt die Braunauerin erst einen Kopfabdruck: "Die muss perfekt passen." Sind die Perücken erstmal fertig, wird geschminkt: "Ich betreue überwiegend Damen. Für eine Maske brauche ich dann rund eine Stunde." Promis wie Shantia Ullmann oder Tim Oberließen saßen schon vor ihrem Schminktisch – der übrigens einen wunderbaren Ausblick auf das Hotel Sacher hat. Morgens im Bad geht es bei der 25-Jährigen dagegen schnell: "Ich bin ja geübt – in zehn Minuten bin ich fertig", lacht sie.
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