Schutz und Halt für Kinder
RANSHOFEN (ah). Gestern Freitag wurden die Räumlichkeiten des Kinderschutzzentrums (Kischu) im Schloss Ranshofen offiziell eröffnet und gleichzeitig auch 15 Jahre Kinderschutzzentrum Innviertel gefeiert. „Diese dicken Mauern symbolisieren Sicherheit und Schutz“, so Obmann Alexander Lison in seiner Ansprache. Bürgermeister Johannes Waidbacher bedauerte, dass so eine Einrichtung überhaupt notwendig ist. Missbrauch und Gewalt seien aber leider alltäglich und daher sei es wichtig, dass das Kischu in Krisensituationen Schutz und Halt bietet. Psychotherapeutin Manuela Edi dazu: "Jedes 3. bis 4. Mädchen ist sexuellem Missbrauch und jeder 7. bis 8. Bub im Alter bis 16 Jahre ist sexueller Gewalt ausgesetzt." Erschreckend: 85 Prozent der Täter kommen aus dem Bekanntenkreis. Bundesrat Ferdinand Tiefnig, welcher das Kinderschutzzentrum eröffnet hat, rief in seiner Rede daher dazu auf, die Augen nicht zu verschliessen.
Fachleute helfen und beraten
Kischu-Geschäftsführerin Alexandra Furtner-Probst kann auf ein multiprofessionelles Team zurückgreifen. Schwere Entwicklungskrisen seien im zunehmen. Neben Beratung und Hilfe in vielen Bereichen, hilft das Kischu in Sachen Prävention und bietet eine soziale-juristische Prozessbegleitung an. Betroffenen werden dabei auf ein bevorstehendes Verfahren und die damit verbundenen emotionalen Belastungen vorbereitet. „Leider stimmt in vielen Familien das Umfeld nicht und die Kinder gehen dann angsterfüllt und problembeladen durchs Leben. Wenn die Kinder in die Kriminalität abdriften, hat das Auswirkungen auch auf unsere Gesellschaft“, mahnte Soziallandesrätin Gertraud Jahn. Daher sei die Kinder- und Jugendhilfe so notwendig und Einrichtungen wie das Kischu würden einen unsagbar wertvollen Beitrag leisten.
ZUR SACHE:
Das Kinderschutzzentrum befindet sich am Wertheimerplatz 6 in Ranshofen. Das Expertenteam hilft bei sexuellem Missbrauch, Gewalt, Mobbing in der Schule, Erziehungsproblemen und vielen weiteren Problemen. Die Hilfe erfolgt schnell, kostenlos und anonym. Telefon: 07722/85550147, E-Mail: info@kischu.at, Web: www.kischu.at.Regionale Aussenstellen gibt es in Schärding und Ried.
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