Gedanken zum Sonntag
Gert Smetanig teilt seine Gedanken mit uns

The Magic Priest – Gert Smetanig. | Foto: Close up

Gert Smetanig, Dechant des Bezirks Braunau, teilt auch für die nächste Woche seine Gedanken zum Sonntag wieder mit uns. 

BEZIRK BRAUNAU. Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Trapezkünstler leben gefährlich. Unter der Zirkuskuppel, mit atemberaubender Geschwindigkeit über den Köpfen der Zuschauer daherzufliegen, das ist lebensgefährlich. Von daher gibt es die Vorschrift, dass solche Kunststücke nie ohne Netz vorgeführt werden dürfen. Das Netz verhütet im Notfall wenigstens das Schlimmste, es fängt den Trapezkünstler auf. So ein Netz ist wie eine Lebensversicherung.
Sie ließen ihre Netze zurück, die Jünger im Sonntagsevangelium, und folgten Jesus. Das ist genauso unvernünftig, als würde ein Trapezkünstler jetzt ohne Netz auftreten. Natürlich weiß ich, dass die Netze, von denen das Evangelium spricht mit einem Netz im Zirkus wenig zu tun haben. Das Netz im Zirkus ist ein Sicherheitsnetz. Das ist etwas ganz anderes als ein Fischernetz - aber nur auf den ersten Blick. Denn genau genommen ist das Fischernetz auch nichts anderes als eine Sicherung, eine Lebensversicherung. Sein ganzer Beruf, seine ganze berufliche Zukunft hängen an diesem Netz. Ohne das Netz hat ein Fischer kein Einkommen. Und ohne gesichertes Einkommen ist das ganze Leben unsicher geworden. Das war damals kein bisschen anders als heute. Menschen, die diese Absicherung verloren haben oder um den Beruf kämpfen müssen, die wissen darum. Und die Jünger lassen ihren Beruf einfach zurück. Und nicht nur das. Sie lassen auch den Vater sitzen - etwas, was im Israel der Bibel vielleicht sogar noch weit mehr Bedeutung hatte als der Beruf. Sie ließen ihren Vater zurück. Neben dem Beruf war die Familie der einzige Halt, der dem Leben Sicherheit gab, die einzige Sozialversicherung, die es in biblischer Zeit überhaupt gab.
Jetzt waren sie ohne Netz und doppelten Boden, jetzt hatten sie alle Sicherheiten hinter sich gelassen. Dieses Evangelium ist eine starke Herausforderung - vor allem für mich, wo ich doch so gerne auf eine gut geplante Zukunft zugehe. Keine Woche, kein Monat, der nicht durchorganisiert ist, keine Veranstaltung, kein pastoraler Prozess, der einfach nur dem Zufall überlassen würde. Als ob mir Jesus heute sagen wollte: All deine Planung, all deine Versicherungen, all deine Vorsichtsmaßnahmen sind schön und gut. Sie taugen aber nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Manchmal muss man springen, ohne sich selbst dabei auffangen zu können. Und Jesus gibt seinen Jüngern heute zu verstehen, dass man es tun kann. Komm und spring, folge mir nach, denn ich bin da. Spring, folge mir nach, ich bin da und ich fange dich auf. Und sogleich ließen sie ihre Netze und ihren Vater im Boot zurück und folgten ihm.

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