"Geschlossen dagagen wehren"
Bürger wehren sich weiterhin gegen die geplante Umfahrung Mattighofen
MUNDERFING (höll). Die drei Bürgerinitiativen "MBI", "Lebensraum Mattigtal" und "NO" luden Ende Mai zur Infoveranstaltung "Transitroute – Nein danke" nach Munderfing. 100 Besucher – Großteils Gegner der geplanten Umfahrung Mattighofen-Munderfing – nahmen daran teil.
Fritz Nobis von der Munderfinger Bürgerinitiative (MBI) berichtete über die "durch nichts zu rechtfertigende" Dreiteilung der Umfahrung: "Mit dem Beginn des ersten Bauabschnitts in Munderfing versucht Landesrat Franz Hiesl nur den massiven Widerstand in Schalchen zu umgehen", so Nobis. Vom "Lebensraum Mattigtal" referierte Paul Stefan: "Die B 147 wird zur Traniststrecke verkommen – sie ist die kürzeste Verbindung zwischen der bald fertigen Autobahn München–Passau und West- und Tauernautobahn." Von "NO" stand Peter Rassaerts auf dem Podium: "Grundeigentümer als allen betroffenen Gemeinden wehren sich geschlossen gegen die Umfahrung."
Erst kürzlich hatte die Umweltorganisation "Lebensraum Mattigtal" einen Foderungskatalog in das Büro von Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl geschickt. "Zum ersten Mal, seit wir gegen die Umfahrung protestieren, haben wir eine Stellungnahme erhalten", freut sich Stefan. Die Forderung nach einem sofortigen Planungsstopp schmetterte das Land mit der Begründung ab: "Die Umfahrung ist auch im Gesamtverkehrskonzept 2008 als eine der dringlichsten Baumaßnahmen in OÖ gelistet." Auch der Forderung nach einem Fahrverbot für Lkw über 3,5 Tonnen (ausgenommen Ziel- und Quellverkehr) kommt das Land nicht nach: "Der Schwerverkehrsanteil entspricht auf der B 147 mit elf Prozent jenen Belastungen, wie sie auf Lkw-Fahrverbotsstrecken gegeben sind." Die meisten Lkw auf dieser Strecke seien ohnehin Ziel- und Quellverkehr – nur die Hälfte des Lkw-Verkehrs würde den Bezirk queren. "Die Benutzung der A8 und der A1 ergäbe unzumutbare Umwege. Ein Fahrverbot auf der B 147 würde das Transportgewerbe massiv betreffen und von der Wirtschaftskammer vehementest beeinsprucht werden", heißt es in der Stellungnahme der Direktion "Straßenbau und Verkehr".
Die Bürgerinitiativen lassen sich davon aber nicht abhalten und kämpfen weiter gegen die Umfahrung.
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