Hühnerstall sorgt weiter für Wirbel

- <b>Für die Gegner </b>gibt es bereits genug Massentierhaltungsbetriebe. "Wir brauchen nicht noch zusätzliche."
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Wieder führte ein geplanter Hühnerstall bei der Bürgerfragestunde zu heftigen Diskussionen.
ALTHEIM (ah). Es ist und bleibt das Aufregerthema Nummer eins in Altheim: der geplante Hühnerstall eines jungen Landwirtes. So auch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am 24. März. Wie berichtet, möchte der Hühnerbauer seinen bereits bestehenden Betrieb mit derzeit 38.000 Hühnern um weitere 30.000 Masthühner erweitern. So wie bei der vorangegangenen Sitzung nutzten auch dieses Mal zahlreiche Gegner des geplanten Hühnerstalls die Bürgerfragestunde. SP-Ortsparteivorsitzender Johann Schlüsselbauer wollte wissen, ob die angedachte Dialoggruppe mittlerweile gegründet wurde. Bürgermeister Franz Weinberger musste dies verneinen. Der Landwirt soll heuer ohnehin seine Pläne nicht mehr umsetzen wollen und sieht daher keinen Grund für Gespräche. Schlüsselbauer meinte, seine Fraktion werde bei der nächsten Sitzung einen Antrag einbringen, dass der damalige Beschluss zur Umwidmung der Agrarfläche für „Sonderwidmung Massentierhaltung“ zurückgenommen werde.
Offensichtlich würde kein Interesse des Betreibers mehr bestehen. „Ich stimme dem Vorschlag von Johann Schlüsselbauer zu. Es ist wohl besser, man stampft das Projekt jetzt einmal ein. Besteht in Zukunft wieder Bedarf, dann soll das bitte im Bürgermeisterbrief angekündigt werden“, so Werner Doringer, einer der Gegner. Den Beschluss zurückzunehmen, würde seiner Meinung nach sehr viel Ruhe in die Sache bringen.
Projekt nur aufgeschoben?
Bedenken bestehen seitens der Gegner, dass der Beschluss bis nach der Wahl im September liegen bleibt und dann wieder alles von vorn beginnt. „Ich hoffe auf die Zusicherung vom Bürgermeister, dass der Beschluss im Altheimer Rathaus bleibt“, so eine Bürgerin. Weinberger bekräftigte, dass der Beschluss nicht an das Land weitergeleitet werde, solange die Dialoggruppe nicht getagt habe. "Ich habe den Versuch, die Dialoggruppe zu gründen, noch nicht begraben." Derzeit und in absehbarer Zeit bleibe der Akt in Altheim. Auf die Frage, was er unter „absehbarer Zeit“ verstehe, gab Weinberger keine konkrete Antwort. Er nimmt den Landwirt in Schutz. Die Betroffenheit sei sehr groß und mittlerweile sei auch eine Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen oder der Besuch in Gasthöfen sehr schwierig. Ein weiterer besorgter Bürger warf dem Bürgermeister einen Verfahrensfehler bei der damaligen Abstimmung vor. Es hätte demzufolge der Umwelt-anwalt vor der Beschlussfassung betraut werden müssen. Das sei erst im Nachhinein geschehen und die Umweltanwaltschaft einfach „vergessen“ worden. Diesen Sachverhalt lässt Weinberger nun prüfen. Gemäß einem Schreiben der oö. Umweltanwaltschaft, das der BezirksRundschau vorliegt, würde die Lage der geplanten Umwidmungsfläche im Ausmaß von 14.607 Quadratmetern einen Schwellenwert zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung auslösen. Da die Sonderwidmung keine Beschränkung hinsichtlich der geplanten Tierzahlen erkennen lasse und die geplante Fläche auch für die Haltung von wesentlich mehr als 30.000 Masthühnern geeignet sei, sei die Durchführung einer Umweltprüfung laut Raumordnungsgesetz erforderlich, wenn keine planmäßige Einschränkung hinsichtlich des Tierbestandes oder des Flächenausmaßes erfolge.
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