Jetzt beginnt das große Aufräumen
Das Hochwasser ist weg. Was bleibt sind Schmutz, Sand, feuchte Wände – und viele Helfer.
BEZIRK. Es war das schlimmste Hochwasser seit 1991. Inn, Salzach, die Mattig und deren Zuläufe traten über die Ufer. Teilweise stand bei manchen Häusern das Wasser bis zum ersten Stock. Brücken wurden gesperrt, eine ganze Ortschaft evakuiert, Bäume ausgerissen und Straßen weggespült. Ihren Höhepunkt fand die Katastrophe in der Nacht auf Montag. "5800 Kubikmeter Wasser pro Sekunden wurden beim Stauwerk Ranshofen gemessen – normalerweise sind es 1000. Die Salzach erreichte am Montagmorgen ihren Höchststand mit 9 Metern – sieben Meter höher als eine Woche zuvor", berichtet Reinhard Schaufler vom Gewässerbezirk Braunau. Es war ein hundertjähriges Ereignis am Inn, ein 30-Jähriges an der Mattig und an der Salzach wurde ein hunderjähriges Hochwasserereignis weit überschritten.
Am härtesten getroffen wurden die Ostermiethinger Ortschaft Ettenau und Ach. Insgesamt waren hier 120 Häuser betroffen. In Ettenau wurden 168 Menschen evakuiert und konnten erst am Dienstag wieder in ihre Häuser. "Man muss sich die Situation vorstellen. Die Leute kommen zurück und ihr Haus ist nass, die Einrichtung vernichtet und es stinkt", erklärt Ostermiethings Bürgermeister Gerhard Holzner. Jetzt beginnt das große Aufräumen. Neben Nachbarn, den Betroffenen selbst, der Feuerwehr und vielen anderen Freiwilligen packt auch das "Team Österreich" mit an. "Wie hoch der Schaden im Bezirk Braunau ist, wird noch ermittelt. Es geht nun darum die ersten Schäden zu beheben", so Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Wengler.
Nach diesem Ereignis wird nun auch mit Hochdruck der Ausbau der Hochwasserschutzmaßnahmen vorangetrieben. "Die bereits getroffenen Maßnahmen haben gut standgehalten. Das Wasser in den Rückhaltebecken wird noch einige Tage brauchen, bis es abgeflossen ist", weiß Schaufler. Besonders gefreut haben dürften sich die Wildenauer: "Hier wurde der Hochwasserschutz erst letzte Woche fertig – so bleiben die Häuser dieses Mal verschont. Die Erkenntnisse aus dieser Katastrophe werden auf jeden Fall in die weiteren Planungen mit einfließen."
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