Mit Netrebko auf der Bühne
Jonas Binder ist 13, mag Klassik und steht im Sommer mit Anna Netrebko auf der Bühne.
MATTIGHOFEN (höll). Arien stehen bei die meisten Teenagern nicht auf der Playlist ihres iPods. Anders ist das bei Jonas Binder. Der 13-jährige Mattighofner hört nicht nur gerne Klassik, sondern singt sie auch. Und zwar im Kinderchor des Salzburger Landestheaters. "Ich habe schon immer in Chören gesungen. Im Sommer kam dann das Angebot, für den Landestheater-Chor vorzusingen. Und die haben mich gleich genommen", freut sich der Musikfan.
Drei Mal pro Woche probt Binder derzeit für die Kinderoper "Brundibar". Hier hat er seine erste eigene Rolle bekommen. Am Freitag war Premiere: "BLABLABLA". Zum letzen Mal wird "Brundibar" am 17. März im Landesthater aufgeführt. Gleichzeitig starten bereits die Proben für die Osterfestspiele, wo er in einem großen Chor in Richard Wagners "Parsifal" auftritt. Sein Highlight in diesem Jahr sind aber die Sommerfestspiele: "Wir führen das 'War Requiem' auf. Dabei darf ich mit Anna Netrebko auf der Bühne stehen", freut sich der 13-Jährige.
"Jonas war schon immer sehr musikalisch. Er spielt Schlagzeug und Klavier und übt gerne und fleißig. Zum Glück tut er sich mit dem Lernen der Texte sehr leicht", freut sich Mama Anita. Doch Lob spornt den Binder-Sprössling nur mehr an: "Ich bin schon zufrieden mit meiner Leistung, aber man kann immer etwas besser machen."
Den Unterricht an der Hauptschule in Mattighofen darf Binder gelegentlich für seine Proben schwänzen – denn seine Ziele sind hoch gesteckt: "Ich möchte gerne ins Salzburger Mozarteum gehen und dort Gesang studieren." Eine Ungewisse bleibt aber: "Es könnte natürlich jederzeit passieren, dass ich in den Stimmbruch komme. Dann müsste ich eventuell eine Zeit lang pausieren. Ich hoffe bei mir kommt er nur schleichend und ich kann trotzdem weitermachen."
Seine größte Fangemeinde ist seine Familie: "Wir dürfen bei den Proben nie zusehen. Das läuft alles sehr geheim ab. Deshalb sind wir schon sehr auf seinen Auftritt gespannt." Lampenfieber kennt der 13-Jährige nicht: "Nur einmal war mir etwas mulmig zumute: Als ich beim Silvesterkonzert im Festspielhaus vor über 2000 Menschen gesungen habe. Aber mittlerweile bin ich es gewöhnt", sagt der Hauptschüler souverän.
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