Müssen erst Menschen sterben, bevor reagiert wird?

Foto: privat
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BRAUNAU, SIMBACH. Privatpersonen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen Flüchtlinge am alten Grenzübergang Simbach auf deutscher Seite mit Lebensmittel zu versorgen. Ins Leben gerufen hat die Aktion vor drei Wochen Bruna Matera. Jochen Reumüller von der "Nudelkuchl" in Braunau und viele weitere Privatpersonen unterstützen sie bei ihrer humanitären Arbeit. "Für diese Flüchtlinge fühlt sich offenbar niemand verantwortlich. Wir haben ständig zwischen 400 und 500 Personen dort zu versorgen. Der bisherige Spitzentag war der 13. Oktober mit 2500 Leuten", erzählt Reumüller. Die Flüchtlinge bekommen Tee, Sandwiches und für die Kinder gibt es Milch. "Das jüngste Kind war 20 Tage alt. Die Zustände sind unglaublich und es ist ein Bild des Grauens", erzählt Matera.

Polizei ist überfordert
Die Polizei arbeite am Limit und sei sehr dankbar, dass Matera mit ihren Helfern vor Ort ist. "Wären wir nicht da, wäre die Situation sicherlich schon längst eskaliert", ist Matera überzeugt. Eine wirkliche Lösung für das Problem hat sie nicht, dafür aber eine fürchterliche Vorahnung: "Erst wenn wegen der einsetzenden Kälte die ersten Kinder sterben, wird sich etwas ändern". Wichtig ist es Matera, sich bei allen freiwilligen Helfern zu bedanken. Die Stadtgemeinde Braunau hat mittlerweile eine finanzielle Unterstützung zugesagt, die Frage bleibt dennoch, wie lange diese ganze Aktion noch zu finanzieren ist.
Die Helfer sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Benötigt werden Weißbrot, Salatgurken, Milch, Streichkäse, Tee und eventuell Süßigkeiten. All diese Dinge können direkt vor Ort oder in der "Nudelkuchl" am Stadtplatz 15 in Braunau abgegeben werden.

Update, 19.10.2015:
Jochen Reumüller informiert: "Die Situation hat sich schlagartig geändert, da nur mehr die Menschen nach Deutschland gelassen werden, welche vom THW problemlos aufgenommen werden können. Unsere Hilfe unter der Brücke ist dadurch hinfällig, da keine Menschen im Zwischencamp versorgt werden müssen. Das ist der Stand mit heutigem Tag, das kann sich aber jederzeit wieder ändern."

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