Nachhilfe: Nerven, Zeit & Geld sparen
Die erste Schulwoche steht vor der Tür – und damit für viele Schüler auch ein "Nachzipf".
BEZIRK. Rund fünf Prozent aller Schüler in Oberösterreich haben mehr als drei Fünfer oder keine Beurteilung im Jahreszeugnis. Sieben Prozent haben im September mindestens eine Nachprüfung. Die Gründe dafür liegen oft in zu langem Abwarten. Ein Blick auf die Kosten – und der Gang zur Nachhilfe wird mitunter zu lange hinausgezögert. Laut einer Studie der Arbeiterkammer liegt der Durchschnittspreis bei Einzelunterricht knapp über 30 Euro pro Stunde, in Kleingruppen kostet Nachhilfe 15 Euro. Aber: "Wer früh genug kommt, spart Zeit, Geld und Nerven", weiß Lisa Gufler, Nachhilfelehrerin bei "Wiffzack". Denn nicht selten fehle es den Schülern an Basiswissen. "Wenn in der Oberstufe die Grundregeln der Grammatik wiederholt werden müssen, reichen drei Stunden Nachhilfe nicht mehr aus." Steigende Anforderungen in der Schule sowie eine sinkende Konzentrationsfähigkeit der Schüler machen Nachhilfe-Unterricht oft notwendig. Im Einzelunterricht kann individuell auf die Probleme der Kinder eingegangen werden. "Der Vorteil ist, dass wir ein Thema auch fünfmal durchgehen können – in der Klasse geht das natürlich nicht", weiß Gufler. Damit der Besuch der Nachhilfe nicht zur Tortur wird, ist Einfühlungsvermögen gefragt. "Der Schüler muss gerne kommen, denn unter Zwang ist der Erfolg nicht von langer Dauer."
Rechtzeitig reagieren
Doch wann braucht ein Kind Nachhilfe? "Ein einzelner Fünfer ist noch kein Grund, um Alarm zu schlagen. Aber wenn sich ein Schüler immer zwischen Vierer und Fünfer herumhangelt, sollte reagiert werden." Und zwar nicht erst vor der letzten Schularbeit. "Dann kann man sozusagen nur noch Symptome behandeln, nicht aber die Ursache", weiß Gufler. Schließlich soll der Stoff nicht nur für die nächste Prüfung "reingehämmert" werden, sondern länger im Kopf bleiben – das gehe nur mit regelmäßigem Lernen. "Ist der Stoff einmal richtig gefestigt, reicht auch selbstständiges Wiederholen zu Hause. Dann muss das Gelernte vor einer Schularbeit nur mehr aufgefrischt werden." Wichtig sind dabei die richtigen Lernmethoden. Gufler empfiehlt, schon einige Wochen vor einer Prüfung mit dem Lernen anzufangen.
Richtige Dosis macht's
"Aber mit der richtigen Dosis und vielen Pausen, weil das Gehirn Zeit zum Verarbeiten der Informationen braucht. So wird das Wissen im Langzeitgedächtnis gespeichert." Das Argument "Wir haben den Schularbeiten-Stoff noch nicht bekommen", lässt sie nicht gelten – Stoff sei ohnehin das, was laufend im Unterricht durchgenommen wird. Wer noch nicht den richtigen Nachhilfelehrer gefunden hat, sollte besonders auf Erfahrung achten. "Ein Mathematik-Student kann sich zwar gut in seinem Fach auskennen, das heißt aber noch nicht, dass er den Stoff auch gut erklären kann", weiß Gufler. Bei den Fächern ist Mathematik weiterhin die Nummer eins. Aber auch in Fremdsprachen, vor allem Englisch, ist Nachhilfe gefragt.
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