Simbach wird bayrischer Stützpunkt des Friedensbezirks

Foto: Geiring
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SIMBACH (gei). Es war ein bemerkenswerter Festakt, der am Mittwochabend im Simbacher Stadtpark stattgefunden hatte. Mit der Enthüllung eines Gedenksteins an der neu gepflanzten Friedenslinde erhielt der Friedensbezirk Braunau einen neuen Stützpunkt auf bayerischer Seite. Es ist nunmehr die 47. Friedenslinde, die offiziell übergeben wurde. Damit wurde das besonders gute nachbarschaftliche Verhältnis der beiden Städte Simbach und Braunau unterstrichen. Zur offiziellen Feierstunde konnte Simbachs Bürgermeister Günther Wöhl neben vielen Mandatsträgern aus Simbach und Braunau auch Landeshauptmann Josef Pühringer und Bezirkshauptmann Georg Wojak begrüßen.

Wie kam es zu dieser Idee? Als Nachbarbürgermeister habe man laut Wöhl die vielen Aktivitäten um den Friedensbezirk mitverfolgt. Bei einem Gespräch mit dem Bezirkshauptmann wurde die Möglichkeit erörtert, auch in Simbach eine Friedenslinde zu pflanzen. Laut Wöhl wäre damit der Brückenschlag nach Bayern gelungen und der bereits große Friedensbezirk Braunau mit 46 Gemeinden an Deutschland angebunden. Die Idee fand bei Georg Wojak volle Unterstützung, und so kam die grenzüberschreitende Erweiterung des Friedensbezirks ins Rollen. Die Linde wurde bereits aus Zeitgründen im April gepflanzt.

Mahnende Worte fand Landeshauptmann Josef Pühringer in seinen Grußworten: „Auch wenn wir seit 1945 in Frieden leben, kann es nicht genug Zeichen für den Frieden geben.“ Erinnert wurde auch an das historische Stigma der Nachbarstadt. „Braunau konnte es sich nicht aussuchen, die Geburtsstadt Adolf Hitlers zu sein“, so der Landeshauptmann. Aus diesem Grund habe man auch in der Vergangenheit eine konsequente Aufarbeitung der Geschichte vorangetrieben und dies mit einer aktiven Friedenspolitik begleitet. Braunau sei durch diese historische Belastung geprägt, allerdings, so Pühringer, gibt es kaum einen Bezirk, der so viele Zeichen des Friedens gesetzt hat. „Wir haben alle zusammen eine Aufgabe, wir müssen die Erfahrungen der Generation vor uns durch den Zweiten Weltkrieg, an die Generation nach uns weitergeben“, appellierte Pühringer. Musikalisch wurde die Feierstunde von den Simbacher Stadtstreichern umrahmt.

Anschließend konnten noch zwei Friedenssymbole überreicht werden. An der neuen Innbrücke Ranshofen-Kirchdorf wurde eine Namenstafel enthüllt mit dem Titel „Braunauer Friedensbrücke“. Zuvor überreichte Pühringer an Bürgermeister Horst Patsch aus Überackern eine Urkunde, die das „FriedensF“ erklärte. Das „FriedensF“ wurde von Glasbläsermeister Heinrich Novak aus Überackern angefertigt und in einer gerahmten Urkunde überreicht. „Es war ein Blitzgedanke von mit, den Frieden kann man immer brauchen“, erklärte Novak. Kunstvoll eingebunden wurde das aus Glas bestehende Kunstobjekt von Konsulent Ingo Engel. Laut Novak wurde auch deshalb Glas verwendet, weil auch der Friede ähnlich zerbrechlich ist wie das Material. Im Inneren des „FriedensF“ befindet sich eine Flüssigkeit, die nur gemeinsam getrunken werden kann. Der Ursprung geht zurück auf einen Bibelspruch.

„Im Friedensbezirk Braunau steht seit 2012 in jeder der 46 Gemeinden eine Friedenslinde. Nun hoffen wir, dass von Simbach aus diese Idee in allen Gemeinden des Landkreises Rottal-Inn bei unseren bayrischen Freunden Verbreitung findet. Wöhl und Simbach haben mit dieser netten Feierstunde einen sehr sympathischen Auftakt dazu gemacht", betont BH Georg Wojak.

Text & Fotos: Walter Geiring

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