Überfüllte Busse sind ein Risiko

Mit dem Postbus der Linie 880 fahren tagtäglich viele Schüler der HTL und HLW Braunau zur Schule und wieder nach Hause.
  • Mit dem Postbus der Linie 880 fahren tagtäglich viele Schüler der HTL und HLW Braunau zur Schule und wieder nach Hause.
  • hochgeladen von Andreas Huber

BEZIRK (ah). Täglich machen sich in Oberösterreich an die 220.000 Kinder und Jugendliche auf den Weg in die Schule. Die Hälfte davon mit öffentlichen Verkehrsmitteln, viele mit Linienbussen. Das ist nicht ganz ungefährlich, wenn man bedenkt, dass in Linienbussen drei Kinder auf zwei Plätzen sitzen dürfen. Das führt zu überfüllten Bussen, ist aber aufgrund der 3:2-Zählregel gesetzlich erlaubt. Drei Kinder unter 14 Jahren werden bei dieser Regel als zwei Personen gezählt. Der Bus der Linie 880 von Braunau nach Oberndorf hat 55 Sitzplätze und 18 Stehplätze. Also dürfen bis zu 82 Kinder sitzen und 18 stehen. 100 Kinder im Bus sind somit legal. Falls es zu einem Unfall mit einem Linienbus kommt, kann dieser also durchaus überfüllt sein. In Linienbussen besteht keine Anschnallpflicht. Für SPÖ-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneten Erich Rippl stellt diese Ausnahmeregelung ein großes Gefahrenpotenzial dar. Sein Ziel ist es daher, mittelfristig von dieser Regelung wegzukommen und Lösungen zu suchen. „Vielleicht einmal bei den kleinsten Schulkindern anfangen und dann weiter ausbauen“, schlägt er vor. Dass die Kinder wie in Sardinendosen eingezwängt sind, davon müsse man einfach wegkommen. Fehlende finanzielle Mittel lässt er nicht gelten. Er ist froh, dass sich erst Anfang November alle vier Landtagsfraktionen in einer Resolution an die Bundesregierung dafür ausgesprochen haben, dass die 3:2-Zählregel in Linienbussen geändert werden soll. Die Zählregel müsse 1 zu 1 lauten, so wie im Gelegenheitsverkehr schon seit 2008 gültig. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit unterstützt diese Forderung. Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) meinte dazu kürzlich bei einem Besuch in Braunau: „Ich würde an dieser Regel nicht so schnell etwas ändern, weil wir es uns ganz einfach nicht leisten können.“ Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer ist auch für eine Verbesserung der Situation, meinte aber, dass man die Dinge realistisch sehen müsse. „Wenn alle Kinder um 8 Uhr in der Schule sein sollen, wie soll das gehen? Wir brauchen dann viel mehr Busse und Chauffeure. Die Busse würden dann am Vormittag leer durch die Gegend fahren.“ Dieses Problem sieht auch Rippl, er meint aber, dass durch eine entsprechende Planung die Busse in einen vernünftigen Umlauf gebracht werden könnten. Für Entholzer sei die Forderung nicht umsetzbar, weil schlichtweg nicht finanzierbar und es zu weiteren Problemen kommen würde. Die Regelung müsste dann auch für den innerstädtischen Linienverkehr gelten, was bedeuten würde, dass auch in Straßenbahnen alle Passagiere sitzen müssten.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.