Friedburger Puppenbühne
"Unser Kasperl ist in 25 Jahren nicht gealtert"

- Gabriele und Thomas Ofenböck sind die Strippenzieher der Friedburger Puppenbühne.
- Foto: Friedburger Puppenbühne
- hochgeladen von Petra Höllbacher
Tri tra trallala, der Kasperl ist noch immer da: Die Friedburger Puppenbühne feiert 25. Geburtstag. Und das nach einem extrem harten Jahr für Gabriele und Thomas Ofenböck. Was sich die Friedburger zum Geburtstag wünschen? "Wir wollen wieder auftreten!"
FRIEDBURG. Nahezu jedes Kind kennt den Kasperl und verbindet mit dem Zipfelmützenträger schöne Erinnerungen. Gabriele und Thomas Ofenböck waren schon immer fasziniert vom Puppenspiel. So gründeten die beiden Friedburger vor 25 Jahren ihre Puppenbühne: "Wir sind sehr kulturinteressiert und wollten – als wir dann Eltern wurden – unseren Kindern etwas Anspruchsvolles anbieten. Dabei hat uns die Tradition und die Verantwortung des Puppentheaters einfach fasziniert."

- Der Kasperl der Friedburger Puppenbühne wird 25 Jahre alt. Wir gratulieren ganz herzlich.
- Foto: Friedburger Puppenbühne
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Denn der Kasperl hat einen Auftrag, wie die Puppenspielerin erklärt: "Unser Kasperl ist nicht belehrend oder moralisierend. Er darf Angst haben, flunkern und ein bissl naiv sein. Eine richtige Kinderseele halt." Die Junge mit der Zipfelmütze steht für ein liebevolles Miteinander. Er zeige, dass man gemeinsam alles schaffen kann, so Gabriele Ofenböck: "Das merken die Kinder bei unseren Auftritten auch: Sie leiten den Kasperl an, damit die Geschichte gut ausgeht." Das Puppenspieler-Paar ist sich einig: "Unser Kasperl hat sich in 25 Jahren nicht verändert. Und das ist gut so."
Vier Hände und 15 Seiten Text
150 Mal im Jahr zieht das Paar die Strippen, wenn Kasperl und seine Freunde die Kinder begeistern. Dabei ist buchstäblich alles Handarbeit: "Stücke schreiben, Bühnenbilder gestalten, Kulissen malen und natürlich spielen. Wir machen alles selbst – und das mit nur vier Händen", lacht Thomas Ofenböck.
15 Seiten Text gilt es je Stück auswendig zu lernen und einzustudieren. Acht Produktionen haben die Ofenböcks in ihrem ständigen Repertoire: "Ich schreibe die Stücke. Die Ideen dazu kommen im täglichen Leben. Oft ist es nur ein lustiges Wort, das mich zu einer Geschichte inspiriert. Thomas ist dann für die gestalterische Umsetzung zuständig. Ich sage: Der Kasperl braucht ein Uboot und Thomas macht es möglich."
"Kultureller Einstieg für die Kleinsten"
In ihrem Tun fühlen sich die beiden Friedburger bestätigt: "Wir sehen, wie sehr es die Kinder und die Begleitpersonen begeistert. Viele kommen immer wieder. So sehen wir uns auch als kultureller Einsteig für die Kleinsten."
Die Covid-Krise hat die Friedburger Puppenbühne schwer getroffen: "Uns fehlen die Menschen total und wir hoffen, bald wieder auftreten zu können." Im Jahr 2020 konnten die Friedburg nur sechs Wochen spielen: "Wir dachten, wir überstehen das Jahr nicht – aber es gibt uns immer noch", zeigt sich das Ehepaar erleichtert. Hilfen habe es gegeben – doch seien diese nicht annähernd hoch genug gewesen, um die Kosten zu decken.
Kasperl und Strolchi kostenlos streamen
Die aufgezwungene Pause haben die Ofenböcks genutzt und Kasperlfilme gedreht: "Wir haben nicht einfach nur ein Bühnenstück abgefilmt, sondern alle Möglichkeiten des Films genutzt", beschreibt Thomas Ofenböck. Dazu mussten die Drehbücher komplett umgeschrieben werden. Damit wollten die Puppenspieler aus Friedburg in dieser schwierigen Zeit ein Lebenszeichen setzen.
Wer den Kasperl erleben möchte hat nun die Gelegenheit dazu: Von Donnerstag, dem 25. März bis Donnerstag den 1. April kann "Kasperl und der geheimnisvolle Dudelsack" über die Facebook-Seite von "Oval – die Bühne im Europark" gestreamt werden.
Alle Filme vom Kasperl finden Sie zudem auf der Website der Friedburger Puppenbühne unter kasperl.at




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