"Wächter" des Waldes

BRAUNAU (penz). Ein Drittel der Bezirksfläche, 36.000 Hektar, sind bewaldet. Betreut werden diese vom forsttechnischen Dienst der Bezirkshauptmannschaft Braunau, rund um Amtsleiter Peter Kölblinger. Im Fokus steht die Erhaltung des Waldes im öffentlichen Interesse. Die drei überwirtschaftlichen Funktionen "Schutz", "Wohlfahrt" und "Erholung" müssen gegeben bleiben.

Muss eine Waldfläche gerodet werden, obliegt es Kölblinger den Sachverhalt zu bewerten. Dabei beurteilt er, wie viel die bewaldete Fläche wert ist. "Das hängt vom Boden- und Baumwert ab." Als etwa das neue Kaltwalzwerk in Ranshofen gebaut wurde, musste im Zuge dessen eine Waldfläche weichen. Kölblinger schrieb darüber ein Gutachten. Dieses fließt anschließend in eine Interessensabwägung mit ein, bevor die Behörde einen Entschluss fällt. "Wird ein Wald zum Bau von neuen Anlagen zweckentfremdet, forsten große Unternehmen wie die AMAG im Gegenzug unterbewaldetes Gebiet im Bezirk wieder auf", erklärt Kölblinger.

Borkenkäfer-Plage heuer extrem

Als 2001 in der Stadt Braunau ein Befall durch den Asiatischen Laubholzbockkäfer festgestellt wurde, hatte der forsttechnische Dienst alle Hände voll zu tun. Der Quarantäneschädling wird für die Zerstörung von heimischen Laubbaumarten verantwortlich gemacht. Nach jahrelangen Bekämpfungs- und Monitoringmaßnahmen gilt der Käfer seit 2013 als ausgerottet. „Zu verdanken ist dies auch der Braunauer Bevölkerung: Viele Bewohner haben Käferfunde und befallene Bäume gemeldet“, zeigt sich Kölblinger dankbar. Auch das Eschentriebsterben bereitet den Förstern Sorgen. Erkrankte Bäume müssen besonders in Straßennähe rasch gefällt werden, um schlimmere Unfälle zu vermeiden.

Durch die lange Trockenheit im Frühjahr konnte sich der Schädling heuer besonders gut entwickeln. Wenn das Wetter bis Herbst nicht umschlägt, rechnet man mit dramatischen Ausmaßen. An alle Waldbesitzer appelliert Kölblinger deshalb: "In dieser Zeit ist es besser zweimal die Woche die Bäume nach Borkenkäferbefall zu inspizieren, als einmal."

Waldbesitzer dürfen entscheiden

Dass Bäume gefällt werden, ist oft notwendig. Dem steht Kritik gegenüber: "Vielen stößt es sauer auf, wenn Bäume wegkommen. Dabei ist zu bedenken, dass jeder Wald jemanden gehört und dieser das Recht dazu hat, ihn zu bewirtschaften."
Nicht nur der Forst-, auch das Jagdwesen zählt zum Tätigkeitsbereich des forsttechnischen Dienstes. Wenn das Wild Knospen und Triebe der Waldbäume verbeißt, und somit eine Verjüngung des Waldes behindert, müssen Abschusspläne erstellt werden.

„Das Ökosystem Wald ist etwas sehr Kostbares. Es ist ein vielfältiger Schatz in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht, auf den das Team der Bezirkshauptmannschaft zu schauen hat. Ebenso schauen unsere tüchtigen Mitarbeiter auch auf ein vernünftiges Miteinander von Wald und Wild“, zeigt Bezirkshauptmann Georg Wojak die Aufgabenvielfalt der von ihm geleiteten Bezirksbehörde auf.

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