Gerald Weilbuchner holt sich Direktmandat - Einzug in Landtag wegen "Fehltritt" aber ungewiss
BEZIRK (ebba). Neben Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl konnten die Wähler am 27. September auch bis zu sechs Vorzugsstimmen vergeben. Durch einen internen Modus der ÖVP könnte ein Abgeordneter aus dem Landtag ausscheiden.
Bei der ÖVP hat man für die Vorzugsstimmen innerparteilich die Spielregeln so festgelegt, dass jener Kandidat, der im Wahlkreis die meisten Stimmen bekommt, automatisch auf Platz eins vorgereiht wird – egal auf welchem Listenplatz er steht.
Im Innviertel zieht demnach der 24-jährige Gerald Weilbuchner aus Burgkirchen an allen ÖVP-Granden vorbei und setzt sich mit seinen 2126 Vorzugsstimmen auf Platz eins. Der "Wirtsbua" und JVP-Bezirksobmann bekommt als einziger nach der ÖVP-Vorzugsstimmen-Regelung einen Sitz im Landtag. Fest im Sattel sitzt er aber noch nicht: Nach einem "Fehltritt" im Anschluss an die Wahlparty in Linz, muss Weilbuchner nun um den Einzug in den Landtag zittern. Der 24-Jährige wurde alkoholisiert am Steuer erwischt. Die Polizei konnte laut Medienberichten 1,64 Promille Alkohol im Blut des Jungpolitikers nachweisen.
Über die tatsächlichen Auswirkungen des Vorfalls auf den Einzug Weilbuchners in den Landtag ist derzeit noch nichts bekannt. Über die Mandate entscheide der Landesparteivorstand, sagt OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Weilbuchner selbst bezeichnet das Ganze als "großen Fehler".
Weinberger könnte Sitz im Landtag verlieren
Die Vorzugsstimmen-Regelung wird in erster Linie Franz Weinberger treffen, der durch das Vorrücken Weilbuchners nicht mehr an dritter, sondern an vierter Stelle steht. Fällt das vierte Grundmandat der ÖVP weg, verliert Weinberger seinen Sitz im Landtag. Endgültige Klarheit darüber wird aber erst nach der Regierungsbildung herrschen. Weinberger trifft es bei dieser Wahl doppelt, da er zudem am 11. Oktober zur Bürgermeister-Stichwahl antreten muss.
Im Wahlkreis Innviertel landet hinter Weilbuchner Bundesrat Ferdinand Tiefnig mit knapp 1500 Stimmen auf Platz zwei. Er bekam mehr Vorzugsstimmen als die Landtagsabgeordneten aus der Region. Allerdings bringt der Platz zwei kein Direktmandat.
Bei allen anderen Parteien gibt es keine derartige Umreihungsmöglichkeit. Ohne große Überraschungen blieb die Vorzugsstimmenwahl bei der FPÖ. Im Innviertel landete LAbg. David Schießl aus Burgkirchen auf Platz eins. Des weiteren wird SeniorenRing-Obmann Walter Ratt aus Mauerkirchen für die FPÖ in den Landtag einziehen.
Der Sitz von SPÖ-Landtagsabgeordneten Erich Rippl, Bürgermeister in Lengau, gilt als gesichert.
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