Frühgeschichtliche Besiedlung
Aus der Geschichte Schneegatterns
1935 schreibt Johann Weißengruber, Pfarrer von Schneegattern, im Juliheft der Zeitung „Heimatland“:
Die erste geschichtliche Besiedlung, die uns aus der Umgebung bekannt ist, geschah zur Römerzeit. Neben anderen Römerstraßen soll auch von Straßwalchen eine Straße über Schneegattern durch den Kobernaußerwald geführt haben. Überreste dieser Straße sollen beim großen Hochwasser im Jahre 1897 zutage getreten sein.
Die zweite große Besiedlung geschah durch die Bayern um das Jahr 508.
Zu dieser Zeit war fast alles noch Wildland. Darauf weisen alle Ortschaftsnamen in und um Schneegattern hin. Moos = sumpfiges Land, Greanwalt von grün = Krenwald, Schachen = einzeln stehengebliebener Wald, Hecken von Hag = kleines Gehölz mit Dornen- und Heckenbewuchs, Harlacken = Harlochen (loche = ein dem religiösen Kult geweihter Hochwald),
Rodungsnamen sind Riedltal, Haselroith, Breinröd, Schwandt (swentan – mhd – die Bäume werden angehauen, abgeschält, sterben ab und werden verbrannt oder weggeschafft), Edt = Lichte Waldöde. Baierberg deutet auf Bayern. In dieser Zeit ist vielleicht auch die erste Siedlung Weißenbach (1910 auf Schneegattern umbenannt) entstanden.
Die letzte Besiedlung geschah durch die Slawen im 8. bis zum 12. Jh.. Die Kultivierung unserer Gegend begann unter Kaiser Heinrich II., der im Jahre 1007 den Kobernaußerwald dem Bistum Bamberg schenkte. Bamberg besaß schon früher Besitztümer in der Steiermark und Kärnten.
Von dort rief man Forstarbeiter zur Lichtung der Wälder, die sich an Ort und Stelle niederließen. Ihre Siedlungsart war hauptsächlich Waldkultur. In losen Gruppen oder in zerstreuten Einzelniederlassungen siedelten sie sich in den Tälern, auf Waldblößen oder Waldrändern an. Diese Siedler waren stellenweise in der Mehrheit und es kam zu nationalen Scheidungen:
Die Namen der Ortschaften Baierberg, außerhalb Schneegatterns, Baiereck in St. Johann am Wald dokumentieren die damalige Verteilung der Volksgruppen.
Nur noch einzelne Orte im Gebiet von Schneegattern weisen auf wendische Besiedlung hin. Wienerhöhe = Windenhöhe, Wienerweg = Windenweg, ein von windischen Holzarbeitern angelegter Weg, Winterleiten = Windenleiten.
1363 wird der Ort erstmals urkundlich genannt.
1791 entstand die erste Glashütte Schneegatterns. Der Name des heutigen Ortsteiles „Alte Hütte“ weist auf den ehemaligen Standort hin.
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Quellennachweis:
Heimatland Juliheft 1935 – Artikel von Pfarrer Johann Weißengruber
Bild:https://chronik2.jerischke.eu/
Gemeinde Lengau - Alte Ansichten
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