Kobernaußerwald und Wienerhöhe
Geschichte des Kobernaußerwaldes und der Wienerhöhe

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Der Kobernaußerwald, hieß früher Hönhart, das bedeutet hoher Forst – Hochwald. Dieser bestand zur Zeit der bairischen Landnahme (6. Jh.) größtenteils aus Laubwald. Die ausgedehnte Waldregion war überaus reich an Tieren.
Naturwissenschaftler nehmen an, dass zu dieser Zeit der „Schelch“, das europäische Wildpferd noch heimisch war. Als gesichert gilt, dass das Auerwild und der Auer oder Ur – der Auerochs hier bis gegen 1200 anzutreffen war. Schreiadler, Luchs und Wölfe waren in großer Anzahl zu finden. Der Braunbär wird 1363 als „Handwild“ genannt.
Wendenstämme-Winidi-Weidevolk kamen um 650 an die Nordwestseite des großen Waldes. Sie lebten als weidende Nomaden im Schutz des Forstes. Im Sommer betrieben sie Weidewirtschaft mit Rindern und Ziegen. Im Winter zogen sie sich in Hütten zurück. Ihre Lager schützten sie mit Palisaden und Erdwällen. Ihren Sitz nannten sie "Kobana". Dieses altslawische Stammwort deutet auf das heutige Kobernaußen hin. Die Wienerhöhe, mit 755 m Höhe, die höchste Erhebung der Gemeinde Lengau, hat mit der Bundeshauptstadt Wien und den WIenern nichts gemein. Vielmehr hat der Name seinen Ursprung von den „Winidi“, dem Volk der Wenden. Von ihnen leiten sich auch die Bezeichnungen der Forstwege im Weißenbachtal, der Untere und Obere Wienerweg, ab.

Herren- und Hofjagden
wurden als Treibjagden durchgeführt. Nach dem Jahr 1400 kam die Gatter- oder Torjagd auf. Diese wurde auch „Mordhetze“ genannt. Das Wild wurde in einem keilförmig begrenzten Pferch zugetrieben. Am Ausgang dem sogenannten Wildgatter wurde meist eine große Wasserpfütze angelegt. Beim Durchqueren des Wassers wurde der Lauf des Wildes abgebremst. Dabei wurden die Tiere mit Armbrustpfeilen angeschossen und mit Handwaffen erlegt. Gelang es einem Wild durch den mit Seilen und Stofflappen seitlich abgesperrten Korridor zu entwischen, so ging es den Jägern „durch die Lappen“.  So heißt es  1363 im Friedburger Salbuch: „Wer Wildt mit Netzen fanget ist unser Freund“  Die Netzjagd galt durch tausend Jahre als freundlich und der Weid- und Waldgerechtigkeit entsprechend. 

Die Veränderung in der Vegetation erfolgte durch menschliche Einwirkung. Buchen wurden zu Schmiedekohle vermeilert, aus Eichen fertigte man Faßdauben, aus Ahornsaft gewann man Zucker. Nachwuchs war Nadelholz.  Heute besteht der Kobernaußerwald zu 80 Prozent    aus Nadelhölzern (75 Prozent Fichten). Zusammen mit dem Hausruckwald ist er eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas. Das Eigentum und die Verwaltung des Kobernaußerwaldes wurden 1949 der Republik Österreich (den Österreichischen Bundesforsten) übertragen.

Quelle: Heimatbuch der Gemeinde Pödorf von 1975

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