Ein Rückblick ins 1999
Als Ranshofen Rapid aus dem Pokal schoss

- Nach dem Elfmeterschießen gab's kein Halten mehr.
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Wir schreiben den 26. Oktober 1999, die Hans-Wallisch Sportanlage ist gefüllt mit 2.500 Zusehern, während Österreichs Rekordmeister Rapid Wien einläuft. Und neben ihnen? Der ATSV Ranshofen. Die BezirksRundSchau begibt sich auf eine Zeitreise.
RANSHOFEN. Der 26. Oktober 1999 wird vielen Braunauer Fußballfans wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Das Cup-Wunder des ATSV Ranshofen jährt sich dieses Jahr zum 24. Mal. Damals kämpfte sich das Ranshofner Team, damals noch in der OÖ-Liga, gegen Rekordmeister Rapid Wien bis ins Elfmeterschießen. Im entscheidenden Moment hatten die Drittligisten das bessere Ende für sich und gewannen schließlich mit 4:1 im "Elfern".
Elfmeterschießen trainiert
Der damalige Torschütze Georg Aigner erinnert sich noch genau an das Spiel: "Wir sind als Außenseiter in das Spiel gegangen und haben nicht wirklich gedacht, dass wir das schaffen. Als ich das Ausgleichstor geschossen habe, war das ein unglaubliches Gefühl, realisiert habe ich es aber erst Stunden später."
Bereits in der ersten Runde besiegte man Blau-Weiß Linz mit 4:1. "Die waren sich schon sehr sicher, dass sie gewinnen. Nach dem Sieg gegen die Linzer wussten wir bereits, dass wir gegen Rapid antreten werden", so Bruno Latzelsberger, damals Stadionsprecher in Ranshofen. Die Matchvorbereitung war nichts besonderes, außer: "Nach dem Training mussten alle Elfmeterschießen." Eine Maßnahme, die sich später bezahlt machen sollte.
"Einer der schönsten Momente"
Für Bruno Latzelsberger, damals Stadionsprecher in Ranshofen, und die anderen Vereinsfunktionäre war es eine enorme Herausforderung. "Es waren noch nie so viele Menschen im Stadion Ranshofen, von daher mussten wir viel Aufwand betreiben." Der beste Moment im Spiel war "die tolle Stimmung. Es war ein Wahninns-Gefühl, gegen eine Mannschaft wie Rapid den Ausgleich anzusagen. Das war sicher einer meiner schönsten Momente am Sportplatz."
Wiener zogen Konsequenzen
Der SK Rapid Wien, damals unter Trainer Heribert Weber, rückte mit Spielern wie Peter Schöttel, dem tschechischen Nationaltormann Ladislav Maier und dem ehemaligen SV Ried-Coach Andreas Heraf an. Doch das alles half nichts gegen mit Leidenschaft aufspielende Ranshofner. Nach der verlorenen Partie musste Rapid-Trainer Heribert Weber polizeilich vom Ranshofner Sportplatz gebracht werden, da die Fans sauer waren. Wenige Tage später musste er seinen Posten abgeben. Für die Spieler gab es sogar Geldstrafen für die Leistung, die Weber als "zu arrogant" bezeichnete. Den Braunauer Fans dürfte das letztlich egal sein.
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