Braunau und Simbach sind nun marketingtechnisch verbandelt

BRAUNAU, SIMBACH. Der Braunauer Gemeinderat hat bereits im Oktober 2014 Ja gesagt zum grenzüberschreitenden Stadt- und Standortmarketing der Städte beiderseits des Inn. Einstimmig hat im Dezember nun auch der Simbacher Stadtrat den Beitritt zum geplanten Citymarketing mit Braunau beschlossen. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Grundsatzentscheidung, die an weitere Vertragsverhandlungen geknüpft ist. 16 Bedingungen stehen im Raum, die "weitgehend erfüllt" werden müssen.

Offiziell nennt sich die Gesellschaft nun "Stadt-/Tourismus- und Standortmarketing Braunau-Simbach GmbH" (kurz: STS). Das CIMA-Konzept für diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit umfasst über 50 Seiten. Dass noch erheblicher Klärungsbedarf besteht, zeigte sich im Sachvortrag von Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid. Er merkte an, dass im Konzept noch nicht alle Kosten enthalten sind, etwa für Simbacher Events. Zudem erwarte sich die Stadt Braunau durch den Beitritt erhebliche Kosteneinsparungen, während Simbach für die STS zusätzlich Geld im Haushalt einplanen müsse. Rund 100.000 Euro bringt Braunau jährlich in die STS-GmbH ein, rund 65.000 Euro zahlt Simbach.

Probleme bereitet die herausgehobene starke Gesellschafterstellung des Tourismusverbands (TV) Braunau, der damit auch ein Veto-Recht hat. Der TV ist als Körperschaft des gesetzlichen Rechts gegenüber seiner Landes-Aufsichtsbehörde verantwortlich und genießt innerhalb der STS laut bisherigem Vertragsentwurf gewisse Sonderrechte.

Nachbessern müsse man auch, was die Informationspflicht der beiden Städte gegenüber der Gesellschaft betrifft – Stichwort nicht-öffentliche Angelegenheiten. Ferner sei die Einbeziehung des Stadtrates noch nicht ausreichend gewährleistet.

Den Sitz wird die STS-GmbH in Braunau haben, des Vorsitz könnte der Simbacher Bürgermeister bekommen. Diese vertrauensbildende Maßnahme schlug Roland Murauer von der CIMA Austria vor, der den Prozess begleitete.