Neues Tourismusgesetz: Zusammenschlüsse frei wählbar
Im Bezirk Braunau wird grenzübergreifende Kooperation mit Salzburg und Bayern anvisiert
LINZ, BEZIRK (ebba). Am 14. Februar diskutierte Wirtschaftslandesrat Michael Strugl in Linz mit Vertretern aus der Tourismusbranche über das geplante neue Tourismusgesetz für OÖ. Dieses sorgte bereits im Vorfeld für viele Diskussionen. Strugl erläuterte noch einmal die Gründe für die geplante Neuausrichtung. Zum einen soll eine Steigerung der Effizienz und Schlagkraft der touristischen Organisationen erreicht werden. Dazu müssten Anpassungen im System vorgenommen werden. "Klar ist, dass wir derzeit zu viele eingemeindige Tourismusverbände haben. Ziel muss es daher sein, marktfähige Mindestgrößen bei den Verbandsstrukturen zu erreichen. Die Anzahl der Tourismusverbände in den Regionen soll von derzeit 104 auf rund 20 reduziert werden", erklärte Strugl vor Tourismusverantwortlichen aus ganz OÖ.
Im neuen Tourismusgesetz soll zudem festgelegt werden, dass ein Tourismusverband künftig 200.000 Nächtigungen und 600.000 Euro Umsatz erreichen muss. In welcher Konstellation sich die Verbände zusammenfinden, um diese Vorgaben zu erreichen, können die Betroffenen allerdings selbst entscheiden. Das Land werde hier nichts vorgeben. Auch länderübergreifende Kooperationen seien möglich. Beispielsweise können sich ö. Tourismusverbände mit bayerischen oder südböhmischen Verbänden zusammenschließen oder mit Tourismusverbänden eines angrenzenden Bundeslandes.
"Es sieht nun so aus, als ob auf regionale Besonderheiten Rücksicht genommen wird", meint der Braunauer Wirtschaftskammerleiter Klaus Berer.
Christine Baccili, Obfrau von Tourismus Braunau, freut sich, dass einige Punkte ihrer Vorschläge in der neuen Gesetzesvorlage aufgegriffen wurden. Jedoch: "Leider wurde der Tagestourismus in dem uns präsentierten Entwurf nicht berücksichtigt. Für uns stellt dieser jedoch zunehmend einen der größten Schwerpunkte unserer Tätigkeit dar." In Braunau erhofft man sich mit regionalen und überregionalen Kooperationen neue Möglichkeiten: "Es werden etliche Gespräche geführt werden müssen. Es geht uns vor allem um die Qualität der Gästebetreuung vor Ort und den damit verbundenen Arbeitsplätzen, die natürlich erhalten bleiben sollen", betont Baccili.
Nach Meinung von Wolfgang Reindl, Pressereferent der Wohlfühlregion "Seelentium", wäre "ein Zusammenschluss der Tourismusgemeinden im Bezirk Braunau zu einem gemeinsamen Verband, der engstens mit den Kollegen in Bayern und Salzburg kooperiert, optimal." Diese Option habe ihm Strugl bereits persönlich als realisierbar bestätigt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.