Besondere Augenblicke

Besondere "Augenblicke" aus Simbach und Braunau
Braunau.
Längst ist der in Simbach am Inn geborene Alexander Thomele ein Grenzgänger zwischen den beiden Städten am Inn geworden. Maßgeblich dazu beigetragen hatte auch die berufliche Veränderung vor über einem Jahr als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei einer Firma in Altheim. Genau jener fotografische Brückenschlag konnte Thomele nun in einer Ausstellung unter dem Titel "Augenblicke" in der Herzogsburg näher verdeutlichen, die Bilder aus Simbach und Braunau zeigen.

"Vieles wurde tausendmal fotografiert, allerdings sind die Bilder meine Augenblicke, die eine andere Sichtweise auf die Dinge liefern", erklärte Thomele bei der offiziellen Vernissage am Freitagabend in der Herzogsburg. Dabei versucht der Simbacher mit seinen Canon-Kameras den Mikrokosmus des Augenblicks auf seine ganz eigene Art festzuhalten. "In meinem Schaffensprozess geht es mir darum, Szenen und Situationen so zu sehen, zu spüren und darzustellen, dass Außenstehende beim Betrachten überrascht und verblüfft sind. Ich erschließe Alltagswelten, um sie mit anderen zu teilen", heißt es als Fazit über seine künstlerische Vita.

Zu sehen gibt es 30 gerahmte Bilder im Format von 30 mal 90 Zentimeter, eine Skulptur sowie zwei Bilder, die in Öl und Acryl gefertigt wurden.
Viel Wert legte der Simbacher auf Originalität, so ist der überwiegende Teil der gezeigten digitalen Fotos nicht durch künstliche Effekte via Photoshop und Co. nachbearbeitet. Hierauf hat Thomele bewusst verzichtet, um die Ursprünglichkeit der Aufnahmen zu erhalten. "Lediglich die Farbaufnahmen wurden beim Belichten übersteuert, allerdings nicht verfremdet", erläutert der gelernte Informationstechniker mit Schwerpunkt Fototechnik.

Galerist Hans Mendl aus Simbach erläuterte in seiner Laudatio zunächst den beruflichen Werdegang des Künstlers. Bereits sehr früh war der künstlerische Weg von Alexander Thomele sichtbar, der als Maler und Restaurator bei dem akademischen Kunstmaler Walther Böhm in Erlach eine Lehre absolvierte. Während eines längeren Aufenthaltes in Afrika und Indien entstanden die ersten Fotostudien. Seine große Leidenschaft ist das Sporttauchen, das ihm die Möglichkeit der Unterwasserfotografie eröffnete.

"Diese Bilder, die in der Hauptsache organisches Material zeigen, regten ihn dann auch zur Malerei an", erläuterte Mendl. Es folgte ein Seminar bei dem berühmten Bildhauer und Maler Peter Weidl und später konnte er sogar direkt als Assistent bei Bildhauer Stephan Kern seine künstlerischen Arbeiten mit dem Gestaltungsprozess von Skulpturen erweitern. Mendl sprach auch die erfolgreiche Wanderausstellung "Hände" beim BRK-Rottal-Inn an, die eine visuelle Brücke zwischen der sogenannten Nachkriegsgeneration und der heutigen binären Generation schlagen will. Zu sehen war die Ausstellung nicht nur in Simbach, sondern auch in Bad Birnbach, Wurmannsquick und Gangkofen. Unermüdlich und getrieben von Neugier und neuen Ideen entstehen immer wieder Bilder und Skulpturen, die Thomele beim Durchstreifen von Städten und Landschaften mit einem Scannerblick festhält.

Dabei sind es nicht nur vom Abriss freigegebene Gebäude, sondern auch von der Natur gestaltete Kunstwerke und unwiederbringbare Ereignisse. Hier waren die Bilder gemeint, die der Künstler kurz nach der verheerenden Flut im vergangenen Juni gemacht hatte.

Vize-Bürgermeister Florian Zagler freute sich bei der Begrüßung, da nach seinen Worten mit der Ausstellung die Symbiose des "drent und herent" geglückt sei und es sich dadurch um einen gelungenen Brückenschlag handelt. Mit unter den zahlreichen Gästen war auch Simbachs 3. Bürgermeisterin Christa Kick.
Die Ausstellung in der Herzogsburg ist bis zum 18. August zu sehen.

Die Öffnungszeiten des Museums lauten: Dienstag bis Samstag 10 bis 12 Uhr und 14.30 bis 17 Uhr - ausgenommen Feiertage.