22-Jährige steuert den Feuerwehr-Lkw
533 Frauen engagieren sich im Bezirk Braunau bei der Feuerwehr. Interessentinnen sind jederzeit willkommen.
BEZIRK (ebba). Doris Plasser ist seit 2015 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hochburg. Die 22-Jährige hat diverse Ausbildungen genossen. Da sie den C-Führerschein besitzt, sieht man sie regelmäßig am Steuer eines Feuerwehr-Lastwagens. „Mir taugt es voll. Viele wissen gar nicht, wie vielfältig die Aufgaben bei der Feuerwehr sind. Es geht nicht nur ums Feuerlöschen und Personenretten – und vor allem findet sich für jeden die richtige Aufgabe“, weiß Plasser. „Man darf halt die Arbeit und den Druck nicht scheuen, sollte unbedingt teamfähig und diszipliniert sein“, weiß die junge Feuerwehrfrau. Ein großer Vorteil einer Mitgliedschaft ist laut Plasser, dass man viel fürs Leben lernt: „Durch das Wissen, das uns vermittelt wird, sieht man die Welt ein bisschen anders. Man erkennt schneller Gefahren.“
Elisabeth Murauer ist seit 2005 aktives Mitglied bei der FF St. Johann. Sie ist direkt in den Aktivstand eingetreten, war zuvor nicht bei der Feuerwehrjugend. Die 31-Jährige engagierte sich bereits in verschiedensten Funktionen, etwa als Schriftführerin, Jugendbetreuerin oder Referentin. „Ich bin damals beigetreten, weil die Feuerwehr weibliche Ausbilder gesucht hat“, erklärt Murauer. Dabeigeblieben ist sie vor allem deswegen, „weil ich die Kameradschaft und das Gruppengefühl so toll finde. Es bereichert mein Leben.“ Neben ihr sind noch fünf weitere Frauen bei der Saiga Hanser Wehr.
Üben, üben, üben
Zwar sind die verschiedensten Lehrgänge bei der Feuerwehr nicht unbedingt Pflicht – „jeder kann sich so weit einbringen, wie er selbst es möchte“, so Plasser. Trotzdem raten beide Feuerwehrfrauen, stets an Schulungen und Übungen teilzunehmen, denn: „Hier geht’s um was. Mitunter um Menschenleben“, sagt Murauer und ergänzt: „Daher gefällt mir folgendes Zitat auch besonders gut: Eintritt und Austritt sind freiwillig – und dazwischen liegt die Pflicht!“
Frauenpower
533 Frauen sind derzeit im Aktivstand bei einer Feuerwehr im Bezirk. Das entspricht einem Frauenanteil von acht Prozent. „Damit liegen wir oberösterreichweit im Mittelfeld“, so Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Kaiser. Bei der Feuerwehrjugend sieht die Situation noch besser aus: Hier beträgt der Anteil an weiblichem Nachwuchs beinahe ein Drittel.
„Bei uns sind nicht wenige Frauen im Feuerwehrdienst tätig. Wir sind aber für jeden Beitritt und jede Mitgliedschaft dankbar“, betont Kaiser. Vor Jahrzehnten war die Feuerwehr noch ausschließlich männlich besetzt, heutzutage packen die Mädels genauso mit an wie ihre männlichen Kollegen. „Viele unserer Feuerwehrfrauen decken ein breites Spektrum an Aufgaben ab. Vom Löscheinsatz über das Funken, Lotsen bis hin zum Atemschutz.“ Die Frauen und Mädchen sind auch bei Leistungsprüfungen und -bewerben laufend im Ausbildungsstand.
Bei der Feuerwehr ist man als Frau richtig, „wenn man ein Herz zum Helfen in Notsituationen aller Art hat. Es ist ein anspruchsvoller Dienst, den wir für unsere Region ausüben, und unsere Bevölkerung erwartet sich in diesen Situationen Verlässlichkeit, Leute, die anpacken und ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen“, beschreibt der Bezirksfeuerwehrkommandant die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft beziehungsweise die Erwartungen an jedes Mitglied. Prinzipiell können Frauen alle Dienste und Tätigkeiten ausführen, die der Feuerwehrdienst abverlangt.
Fotos: FF Hochburg & FF St. Johann am Walde
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