Aufnahmestopp von Streunern in Tierschutzvereinen
BRAUNAU (sje). Zwei Wochen vor der Nationalratswahl versprach Heinz-Christian Strache eine Neuerung im Tierschutz durchzubringen. Bis jetzt ist jedoch nichts in diesem Fall passiert und bereits in wenigen Tagen (1. Juli) tritt die heftig kritisierte Tierschutznovelle in Kraft. Diese soll die Auflagen für hunderte Tierschutzvereine massiv verschärfen. So wird Einrichtungen, die Tiere öffentlich vermitteln, eine bewilligte Betriebsstätte vorgeschrieben, wo die Kriterien aber immer noch nicht einzusehen sind. Ausbildungs- und bauliche Maßnahmen sind dafür ebenfalls erforderlich, welche aber Zeit brauchen. Wie die Kriterien kontrolliert werden sollen ist auch nicht bekannt.
Aufnahmestopp in Tierschutzvereinen
Selbst die "Regelung für Streunerkatzen" (Kastrationspflicht) wurde nicht verbessert, sondern aufgeweicht und die Streunerproblematik verschärft. Dadurch werden alle Bemühungen von ehrenamtlichen Vereinen, die Streunerkatzen fangen und kastrieren torpediert. Dadurch ist die Zahl der todkranken und sterbenden Katzenbabys weiter gestiegen. „Die Auswirkungen gesetzlicher Rückschritte und Schikanen gegen ehrenamtliche Tierschutzvereine bekommen bewilligte Tierheime, wie etwa unser Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen, seit rund einem Jahr zu spüren“, sagt Geschäftsführerin Johanna Stadler: „Wir registrieren ein deutliches Plus an Hilferufen und ausgesetzten Tieren, weil Halter nicht mehr wissen wohin sie sich - etwa bei Krankheit, Todesfall oder Scheidung - wenden sollen, und können längst nicht alle diese Tiere aufnehmen. Wir mussten deshalb schon Anfang dieser Woche einen Aufnahmestopp für Hunde und Katzen verhängen und damit schon deutlich vor Ferienbeginn, der ja eigentlich die stärkste Zeit im Jahr ist. Derzeit haben wir nicht einmal einen Platz für absolute Notfälle frei“, so Stadler. Der Tierschutzhof Pfotenhilfe musste 2017 170.000 Euro an Tierarztkosten selber aufbringen.
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