Moosdorf will verkehrssicherer werden

8Bilder

MOOSDORF (ebba). Stefanie Knoll hat sich an die BezirksRundschau gewandt, weil sie die Verkehrssituation in Habersdorf, Gemeinde Moosdorf, als untragbar erachtet. „Ich bekam im Dezember 2015 von meinem Vater ein Baugrundstück in Habersdorf geschenkt. Wir haben auf dem Grundstück ein kleines Wochenendhaus errichtet und nutzen es als Freizeit-Grundstück. Es grenzt direkt an die mittlerweile sehr stark befahrene B156“, erzählt Knoll.

Habersdorf liegt nicht im Ortsgebiet. Es wurde eine 70er-Beschränkung eingerichtet, die allerdings von vielen Autofahrern missachtet wird, schildert die Betroffene. „Der immer stärker werdende Verkehrslärm ist eine Belastung für uns Anrainer. Die Fahrzeuge, inklusive Schwerverkehr, fahren während der Woche und zu Stoßzeiten beinahe im Sekundentakt vorbei. Aber ein Punkt, den ich als noch problematischer empfinde, ist, dass es keinerlei Möglichkeit gibt, die Bundesstraße gefahrlos zu überqueren.“ Es gebe weder eine Unterführung noch einen Zebrastreifen, außerdem würden eine Kurve und eine Bergkuppe in der Mitte des Dorfes die Straße schwer einsehbar machen, erzählt sie weiter. „Sogar ich als Erwachsene empfinde die Überquerung der Straße als Herausforderung und ich denke, ein Kind wäre hoffnungslos überfordert damit“, meint Knoll.

Die Straße geht mitten durch das Dorf hindurch. „Ich denke, es ist eine untragbare Situation, dass sich Menschen jedes Mal in Lebensgefahr begeben müssen, wenn sie den Nachbarn auf der anderen Straßenseite besuchen möchten.“

Sie schlägt daher vor, dass man das Ortsgebiet in Moosdorf bis Habersdorf verlängern und so die Geschwindigkeit der Fahrzeuge drosseln könnte, die Habersdorf durchfahren. „Zusätzlich könnte ein Zebrastreifen errichtet werden“, hofft Knoll auf eine baldige Lösung.

Problem ist bekannt

Die hohe Verkehrsbelastung ist Bürgermeister Manfred Emersberger bewusst. Hier müsse nicht nur für Habersdorf, sondern im Grunde für die ganze Gemeinde eine Lösung her. Laut dem Bürgermeister fahren derzeit an Wochentagen mehr als 8.500 Fahrzeuge durch das Ortsgebiet von Moosdorf. Der Anteil an Lkw liegt bei zirka einem Viertel. „Wir haben daher gemeinsam mit der Abteilung Straßenbau des Landes Oberösterreich und den betroffenen Anrainern in den letzten zehn Jahren ein Konzept für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Ortsdurchfahrt in Moosdorf ausgearbeitet.“ Dieses Konzept sei umsetzungsreif, allerdings wurde vom Land noch kein Termin oder Zeitplan festgelegt.

„Wir haben daher in der Gemeinderatssitzung im Juni einstimmig eine Resolution an die Oö. Landesregierung beschlossen, in der wir diese auffordern, die Planung umzusetzen“, berichtet Emersberger.

In Bezug auf die Situation in Habersdorf „konnte bereits viel mit der Errichtung eines durchgängigen Fuß- und Radweges bis nach Eggelsberg und Moosdorf und mit dem Ausbau der Haltestellen für den öffentlichen Verkehr umgesetzt werden“, betont Bürgermeister Emersberger. Auch wurde die Kreuzung der B156 mit der Feldkirchner Landesstraße durch Abbiegespuren verkehrssicherer gemacht.

Gemeinde lässt nichts unversucht

Zur Reduktion der Durchfahrtsgeschwindigkeit in Habersdorf würde die Gemeinde alle paar Jahre wieder einen Anlauf bei der Bezirkshauptmannschaft starten, um hier eine durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung für beide Fahrtrichtungen von der Ortstafel Moosdorf über die Kreuzung B156/Feldkirchner Landesstraße hinaus zu bekommen. Auch einen Antrag zur Verordnung eines Ortsgebietes in Habersdorf hat die Gemeinde eingereicht. Beides wurde jedoch von einem Sachverständigen der Landesregierung abgelehnt. Begründung: Die Sichtweiten für die bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung würden ausreichen. Außerdem sei die Verordnung eines Ortsgebietes aufgrund des „zu geringen Verkehrsaufkommens und des Fehlens von Fußgängern“ nicht gerechtfertigt.

Ein Schutzweg kommt für Bürgermeister Emersberger schon mal nicht infrage, da einen solche zu errichten schlichtweg „unverantwortlich“ wäre. „Nicht auszudenken, was da passieren würde, wenn bei erlaubten 70 km/h jemand auf dem vermeintlich sicheren Schutzweg überfahren würde.“ Er betont: „Die meisten Unfälle mit Fußgängern in Österreich passieren auf Schutzwegen!“

Die Gemeinde würde sich aber auch in Zukunft dafür einsetzen, die Ortsdurchfahrt in Habersdorf sicherer zu machen. „Ein erster Schritt dazu wäre, die 70 km/h-Beschränkung und das Überholverbot einerseits bis zur Ortstafel in Moosdorf und andererseits über die Kreuzung B156/Feldkirchner Landesstraße hinaus zu erweitern. Traktoren können ja ausgenommen werden“, so der Bürgermeister.

Zur Aktion "Es ist uns nicht egal"
„Es ist uns nicht egal“, heißt die Aktion der BezirksRundschau. Wenn es Ihnen auch nicht egal ist, dann machen Sie mit. Schreiben Sie uns, was Sie stört, aufregt und verbessert werden könnte. Die BezirksRundschau wird Ihr Anliegen an die zuständige Behörde weiterleiten und die weitere Bearbeitung verfolgen.

Was ist Ihnen nicht egal? Immer wieder ärgern sich Bürger über etwas – teilweise sind es nur Kleinigkeiten, die schnell geändert werden können. Diese – und auch größere „Fälle“ – suchen wir in der Aktion „Es ist uns nicht egal“.

Schicken Sie uns eine kurze Beschreibung des „Problems“, eventuell einige Fotos und Ihre Kontaktdaten per E-Mail an: braunau.red@bezirksrundschau.com oder per Post an: BezirksRundschau Braunau, Bahnhofstraße 6, 5280 Braunau am Inn

Fotos: SPÖ (1), Knoll

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.