Straße überqueren auf eigene Gefahr
Der Weg zum Kindergarten-Bus sei lebensgefährlich, so eine besorgte Mutter aus Friedburg.
FRIEDBURG (penz). Nicole Winkler ist verzweifelt. Seit zehn Jahren wohnt sie mit ihrem Lebensgefährten in der Lengauer Ortschaft Friedburg. Ihr Haus liegt an einer stark befahrenen Straße, der B 147.
"Ich möchte mit meinen Kindern nur sicher zum Kindergarten-Bus gelangen können", sagt sie als Mutter von zwei Kindern. Denn die Lage vorm Haus ist problematisch. Biegt man nach rechts Richtung Bushaltestelle, verschmälert sich der Gehsteig, sodass man unmöglich zu zweit nebeneinander, geschweige denn mit einem Kinderwagen gehen kann. Um zur Haltestelle zu gelangen, muss man vor einer unübersichtlichen Kurve die Straße queren. "Die Autos und Lkw sind oft sehr schnell dran. Zudem ist die Straße eng. Geraten zwei Lkw aneinander, fliegen schon mal die Seitenspiegel. Da müssen die Lastkraftwagen schon auf den Gehsteig ausweichen, um gut aneinander vorbeizukommen", schildert die Friedburgerin.
Biegt man vorm Haus nach links ab, ist die Lage auch nicht besser. Auch hier gibt es eine Kurve, in der man nicht vorbeisieht oder -kommt. Damit man diese umgeht, muss die Straßenseite kurz vor der Kurve gewechselt werden. Dort befindet sich ein Hügel, der hintenrum führt. "Letztens, als wir an dieser Stelle die Straße passieren wollten, wurde unser Hund angefahren. Man muss sagen: Zum Glück war es ,nur‘ der Hund. Ich hatte in dem Moment meinen zwei Monate alten Sohn im Kinderwagen und meine vierjährige Tochter an der Hand", gibt die Mutter zu bedenken.
Gibt derzeit keine Lösung
Auch Hannelore Huber, eine weitere Anrainerin, bekundet ihre Sorgen: "Es ist schon sehr gefährlich, hier die Straße queren zu wollen. Aber eine andere Möglichkeit bleibt uns ja schließlich nicht."
Lengaus Bürgermeister Erich Rippl sind die Hände gebunden. Er hat den Sachverhalt schon vor mehr als zwei Jahren prüfen lassen und einen entsprechenden Antrag an die Behörde weitergeleitet. Die B 147 ist eine Landesstraße, die Zuständigkeit liegt folglich beim Land Oberösterreich. "Der Antrag wurde damals abgelehnt. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse sei ein geschützter Übergang an dieser Stelle sicherheitstechnisch einfach nicht vertretbar." Josef Daxegger, leitender Referent bei Verkehrsangelegenheiten in der Bezirkshauptmannschaft Braunau, kann dem nur zustimmen: "Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort ist es schier unmöglich, einen Schutzweg zu bauen. Auf der einen Seite sind die Leitschienen, auf der anderen Privatgrund. Baulich ist es also vor allem deswegen nicht umsetzbar, weil keine weiterführenden Flächen gegeben sind. Auch ein Übergang gestaltet sich an dieser Stelle schwierig, weil die Sicht nicht reicht."
Zur Sache
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