Technikerinnen - interessante und gut bezahlte Arbeitsplätze

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Auf Einladung der HTL Braunau haben diese Woche acht Absolventinnen von ihren Berufserfahrungen erzählt und sind auf Fragen der knapp 160 Schülerinnen eingegangen, die momentan die HTL Braunau besuchen. Allen Absolventinnen gemeinsam war eine hohe Zufriedenheit mit ihrer momentanen beruflichen Situation.

„Wir wollten den HTL Schülerinnen zeigen, welch breites Betätigungsfeld sich den HTL Absolventinnen bietet und ihnen zugleich eine gewisse Hilfestellung für den Einstieg in den Beruf geben“, erzählt AV Dr. Josef Wagner, der zusammen mit Bildungsberater Mag. Anton Planitzer und Technikkollegen Dipl.-Ing. Gerhard Wolf die zweistündige Veranstaltung vorbereitet hat. „Die Idee ist eigentlich von den Absolventinnen ausgegangen“, berichtet Gerhard Wolf, dem zwei ehemalige Schülerinnen ganz begeistert von ihrer internationalen Tätigkeit erzählten, die man unbedingte an Schülerinnen weitergeben müsse. Herausgekommen ist eine Veranstaltung für alle HTL Schülerinnen bei der dann insgesamt acht Absolventinnen von ihrer Arbeit berichtet haben und auch für Fragen der Schülerinnen zur Verfügung gestanden sind.

Lisa Bernbacher und Nicole Kreuzhuber sind bei der Firma EVGroup in Schärding als Servicetechnikerinnen tätig und verbringen etwa 75 % ihrer Zeit im Ausland. Sie sind gleich nach ihrer Matura 2013 in die Firma eingetreten und sind nun - nach einer kurzen und intensiven Einschulung -weltweit unterwegs und für die Inbetriebnahme und den Service von Prozessanlagen zur Waferbearbeitung für die Halbleiterindustrie, die Mikrosystemtechnik und die Nanotechnologie zuständig. „Wir haben sehr bewusst diese internationale Tätigkeit gewählt und sind bereits in den USA, in Singapur und in China eingesetzt gewesen. Wir haben dabei durchaus für Aufsehen gesorgt – in Asien sind Technikerinnen für solche Anlagen sehr selten und in den USA haben sie gestaunt, dass man schon mit 20 Jahren solche Aufgaben übernehmen kann“.

Elisabeth Gratzl ist seit ihrer Matura 2007 bei B+R beschäftigt und wurde dort vor allem im Bereich der Automatisierungstechnik eingeschult. Mittlerweile ist sie selbst in den Schulungsbereich gewechselt und dort für interne Mitarbeiterweiterentwicklung und technische Kundenschulungen verantwortlich. Hierbei ist sie international tätig – „meine Englischkenntnisse sind sehr wichtig, durch konkrete Anwendung konnte ich mich ständig verbessern und neue Kompetenzen gewinnen",
so die Absolventin, die auch schon Schulungen in China für ihre Firma gehalten hat.

Die längste Berufserfahrung als Technikerin hat Margarete Schwarz, die 2000 in der HTL maturiert hat und die seit damals als Technikerin tätig ist. Sie arbeitet seit mehr als zehn Jahren bei der Firma Borbet und ist in der Konstruktion tätig. „Deutlich mehr als die Hälfte meiner Arbeitszeit verbringe ich im Kontakt mit Kunden, deren Vorstellungen und Wünsche ich ja konkret umzusetzen habe“, so die Absolventin, die auch über ihre Erfahrungen als Mutter einer dreijährigen Tochter erzählt. „Für die Techniker-Abteilung war meine Schwangerschaft zwar was ganz Ungewohntes, aber ich kann meinen Beruf und meine Mutterrolle sehr gut vereinbaren und werde dabei auch entsprechend unterstützt“.

Eva Reiter hat 2010 maturiert und arbeitet seit mehreren Jahren bei KTM. Sie ist an der Entwicklung der KTM Freeride E – einem Offroad- Motorrad mit Elektroantrieb - beteiligt. „Ich bin als begeisterte Motorradfahrerin, die schon ein Motorrad vor dem Auto hatte, genau an der richtigen Arbeitsstelle und ich bin stolz, dass ich bei dieser Neuentwicklung dabei sein kann“, erzählt die Absolventin, die eine der wenigen Frauen in ihrer Abteilung ist.

Katrin Sigl hat 2013 maturiert und arbeitet seit dem bei RSF Elektronik Tarsdorf, einem international tätigen Hersteller von hochpräzisen Längenmesssystemen und kundenspezifischen Kabelsystemen. „Neben dem Stammsitz in Tarsdorf umfasst unser Unternehmen auch eine Produktionsniederlassung in Tschechien. Dort werden verschiedenste kundenspezifische Kabelsysteme hergestellt. Besonders gefällt mir die Vielfältigkeit, welche ich in meinem Aufgabengebiet täglich erlebe. Zudem finde ich auch die Abwechslung zwischen Büroarbeit und Dienstreisen sehr gut. Nicht zuletzt ist es natürlich positiv, dass ich in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsgebers wohne und kurze Wegzeiten zu meinem Arbeitsplatz habe. Für mich war immer klar, dass ich nach der HTL direkt ins Berufsleben einsteige“, so die Absolventin. „Ich habe mich in der 5. Klasse initiativ beworben da ich bereits mein Pflichtpraktikum bei RSF Elektronik absolvierte, und habe umgehend die Chance erhalten, mich in das Unternehmen einzubringen“.

Miriam Priller – Maturajahrgang 2009 – ist bei der Firma Hertwich Engineering, einem Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Herstellung und Bearbeitung von Aluminium, tätig und arbeitet dort sowohl im Bereich der Elektroplanung als auch der Programmierung. „Ich schätze an meiner Arbeit vor allem die abwechslungsreiche Tätigkeit im Bereich der Technik. Als sehr positiv empfinde ich auch das hervorragende Arbeitsklima bei Hertwich“, so die Absolventin, die berufsbegleitend an der FH Salzburg studiert und im kommenden Jahr ihre Bachelorarbeit schreiben wird.

Die jüngste Teilnehmerin war Edith Holzner, die seit Juli 2014 das Marketingteam der Firma Sigmatek, Hersteller von Automatisierungssystemen für den industriellen Maschinenbau, verstärkt. „Für mich ist das genau der richtige Arbeitsplatz. Ich hab einerseits gute technische Grundlagen und andererseits wollte ich schon immer in einem Bereich tätig sein, wo es um Kontakt und soziale Kompetenz geht“, erzählt die Absolventin, die bereits während ihrer HTL-Zeit Management-Aufgaben übernommen hat und zwei Jahre lang für die Organisation des HTL-Balls mitverantwortlich war.

Im Anschluss an die Interviews, die AV Wagner und Bildungsberater Planitzer geführt haben, hatten die Schülerinnen die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dies wurde eifrig genutzt, es gab Fragen zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, zur Entscheidung direkt in den Beruf zu gehen, zur Zufriedenheit mit dem Gehalt und einiges andere. „Es war eine wirklich interessante Veranstaltung, die mir sicherlich meinen Einstieg ins Berufsleben erleichtert“, so eine angehende Maturantin.

Zusätzlich zu den Beiträgen der Absolventinnen gab es noch einige weitere Informationen für die HTL-Schülerinnen. Mag. Manuela Faschang, sie unterrichtet das dritte Jahr Englisch und SOPK, und Mag. Stephanie Hocheneder, sie ist neu an der HTL und unterrichtet Mathematik, Physik und SOPK, haben sich kurz als Ansprechpartnerinnen für die Schülerinnen vorgestellt. AV Wagner hat alle Anwesenden ersucht auf die guten Möglichkeiten der HTL-Ausbildung hinzuweisen: „Wie man gerade an diesen Absolventinnen sieht, gibt es im Anschluss an die HTL interessante und gut bezahlte Arbeitsplätze. Bitte informiert Schülerinnen in eurem Umfeld von den Möglichkeiten der HTL Ausbildung. Die Mädchen Technik Tage am 7. und 8. November 2014 sind eine gute Möglichkeit sich die HTL einmal genauer anzusehen.“

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