Braunau und Simbach bei Citymarketing gleichberechtigt

Roland Murauer stellte das gemeinsame Stadt-, Tourismus und Standortmarketing der Städte Braunau und Simbach vor. | Foto: Geiring
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BRAUNAU (gei). Bei der Jahreshauptversammlung der Kaufmannschaft "Shopping in Braunau" stand die Vorstellung des grenzüberschreitenden City-Marketingplans mit der Nachbarstadt Simbach im Mittelpunkt. Roland Murauer von der CIMA Beratungs- und Management GmbH informierte über das Projekt. Über eine Stunde dauerte der Vortrag, bei dem auch Fragen der Mitglieder beantwortet wurden.

Läuft alles nach Plan, wird die Struktur des grenzüberschreitenden Marketingplans Ende des ersten Quartals 2015 stehen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch ein geeigneter Citymanager gefunden werden. Laut Murauer wird aktuell den politischen Akteuren und Wirtschaftsverbänden das Konzept für eine zukünftige grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation vorgestellt. Bis Ende Oktober soll diese Maßnahme abgeschlossen sein, die sich durch die Kommunalwahlen in Bayern um einige Monate verzögert hatte.

"Uns haben die Wahlen rund dreieinhalb Monate Zeit gekostet, da es während des Wahlkampfes weder sinnvoll noch möglich war, die Akteure zu einer Aussage zu bewegen", bedauerte Murauer. Nach dem bisherigen Feedback aller Beteiligten ist man in Braunau fest entschlossen, ein Stadt- und Standortmarketing auf die Beine zu stellen. Letztlich zieht sich diese Zustimmung durch alle Fraktionen und Wirtschaftsverbände. Auch in Sachen Tempo legen die Braunauer vor, denn laut Murauer sollte der angestrebte Marketingplan nach Wunsch der Befragten so schnell wie möglich umgesetzt werden, zudem bestehe eine sehr große Kooperationsbereitschaft mit den Simbacher Kollegen.

Leider müsse man auf Simbacher Seite noch Überzeugungsarbeit leisten, da es zwar eine breite Front für die Pläne gibt, allerdings bei einigen Personen in der Politik auch starke Vorbehalte gegen die gemeinsame Zusammenarbeit bestehen. Es dürfte dies vermutlich auf die letzte, nicht sehr erfolgreiche Wirtschaftsförderungsaktion zurückgehen, die der Stadt viel Geld kostete und keine zählbaren Ergebnisse einbrachten.

Aufgrund der Größe und wirtschaftlichen Stärke Braunaus bestehe eine gewisse Skepsis, die bei einigen Verantwortlichen "Bauchweh" hervorrufe. In diesem Zusammenhang soll es vonseiten Braunaus vertrauensbildende Maßnahmen geben. So werde die Stadt Braunau, auch wenn sie größer ist, das gleiche Stammkapital wie Simbach mit 25,1 Prozent erhalten. Ferner werde vorgeschlagen, dass der Bürgermeister der Stadt Simbach den Vorsitz in der Generalversammlung bekomme und Braunaus Bürgermeister als Stellvertreter fungiere. Außerdem soll es auch in Simbach ein Informationsbüro mit einer Assistenzkraft geben, für den Standort des Hauptbüros des Tourismusverbandes wurde Braunau vorgeschlagen. "Mit diesen Vorschlägen will man ein Signal setzten, denn Simbach soll als gleichberechtigter Partner und nicht als Juniorpartner ins Boot geholt werden", bekräftigte Murauer.

Auch über die Beschäftigten wurden klare Zahlen genannt. So sollen die zweieinhalb Mitarbeiter des Tourismusverbandes Braunau übernommen und zudem ein Geschäftsführer samt einer zusätzlichen Assistenzkraft eingestellt werden. Ab 2018 wäre gegebenenfalls eine zusätzliche Assistenzkraft im Gespräch. Laut Murauer wäre diese Personalstärke für einen Wirtschaftsstandort mit 26.000 Einwohnern zwar nicht üppig, aber zunächst in jedem Fall ausreichend.

Konkrete Anforderungen gab es auch an den zukünftigen Geschäftsführer, der Anfang bis Mitte 30 sowie eine fünf- bis siebenjährige Berufserfahrung aufweisen und auch vor einer zeitlich flexiblen Arbeitsweise nicht zurückschrecken sollte. Besonders auf die Persönlichkeit wird es ankommen, denn der neue Geschäftsführer sollte nicht nur Fingerspitzengefühl besitzen, sondern auch Motivator sein.

Das angestrebte Basisbudget in Höhe von 255.000 Euro würde sich unter anderem aus Beiträgen der beiden Wirtschaftsverbände und den Städten finanzieren. Laut Konzept wären dies für Braunau ein Betrag von über 105.000 Euro und für die Nachbarstadt Simbach über 62.000 Euro. Damit hätte Simbach einen weitaus niedrigeren Teil zu entrichten, als beim letzten Wirtschaftsförderungsprojekt investiert wurde.

Läuft alles nach Plan, sollte die Struktur mit der neuen Geschäftsführung bis Ende des ersten Quartals 2015 stehen.

Allerdings sollte man bei dem gemeinsamen Stadt-, Tourismus und Standortmarketing der beiden Städte eines nicht vergessen: "Wer glaubt, dass es in kürzester Zeit blühende Landschaften gibt, der irrt", mahnte Murauer in Anspielung auf die Äußerungen eines früheren deutschen Bundeskanzlers. Nach seiner Einschätzung muss hier mittelfristig gedacht und sehr hart auf beiden Seiten gearbeitet werden.

Nach einer ausgiebigen Diskussionsrunde wurde der grenzüberschreitende City-Marketingplan von den Mitgliedern einstimmig befürwortet.

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