Von Theater und Sozialarbeit
Georg "Georgeman" Gogitsch liebt Kunst und Menschen
Was bleibt, wenn ein Vollblutschauspieler umsattelt? Bei Georg Gogitsch ist es Liebe zu Kunst und Menschen.
BRIGITTENAU. „Theater kann helfen, Probleme und Konflike zu lösen“, ist Georg Gogitsch überzeugt. Unter dem Künstlernamen "Georgeman" steht der Brigittenauer als Schauspieler, Pantomime und Tänzer auf der Bühne.
Als Intensiv-Betreuer der Autisten-Theatergruppe von Jugend am Werk (2., Molkereistraße) kann der 38-Jährige zwei Leidenschaften zugleich ausleben.
Alles zu seiner Zeit
Seine soziale Ader entdeckte Gogitsch bereits beim Zivildienst als Pflegehelfer und Rettungssanitäter. „Ich stieß durch Zufall zur Theatergruppe der Salzburger Landesnervenklinik, wo man gerade Leute suchte. Da war es dann um mich geschehen.“
Als Künstler hat Gogitsch kaum ein Genre ausgelassen. „Anfangs hat mich das Straßentheater gereizt, später die Pantomime." Aus dieser Zeit stamme auch der Künstlername "Georgeman". "Ich bin ja 1,90 Meter groß und hatte in den 1990ern sicher 30 Kilo mehr als heute. Damals waren die Superhelden überall präsent und ich bekam von den Kollegen auch gleich einen Super-Namen.“
Doch vor vier Jahren beschloss er, eine Ausbildung zum Fachsozialbetreuer zu machen. „Ich wählte Theaterpädagogik und Psychodrama für Menschen mit geistiger Behinderung als meine Facharbeitsthemen“, erzählt der Brigittenauer. „Ich bin froh, mich umorientiert und diesen Lebensweg eingeschlagen zu haben. Es macht mich einfach glücklich“, erzählt Gogitsch. Das Theaterspielen nach pädagogischem Ansatz mache den jugendlichen Klienten nicht nur Spaß. Bei einer festen Tagesstruktur ist es ein psychomotorischer Ausgleich und fördert Selbstreflexion sowie Selbstvertrauen.
„Ich als Regisseur begleite, die Klienten können selbst entscheiden, was sie wie spielen wollen. Gemeinsam entsteht dann ein Ganzes.“ Spannend, fordernd und manchmal auch ganz schön anstrengend, beschreibt Gogitsch seine Tätigkeit.
Double von Ottfried Fischer
Seine Tanzleidenschaft, besonders für Tango, lebt Gogitsch einmal im Monat beim „Open Stage“ in der Eden Bar aus. „Seither habe ich 30 Kilo abgenommen“, lacht der 38-Jährige, der schon als noch etwas gewichtigerer und jüngerer Künstler ein echtes Bewegungstalent war. „Meine Leichtfüßigkeit hat die Leute immer erstaunt. Nicht umsonst durfte ich Ottfried Fischer oftmals doubeln.“ Übrigens: Georg Gogitsch kann man auch als Taxitänzer oder mit seiner Tango-Mime-Show buchen.
Aber der 38-Jährige mag es oft auch ruhiger. "Ich beschäftige mich mit Naturheilkunde, koche, gehe wandern, oder baumle einfach mit der Seele im Brigittapark, von dem ich nur wenige Schritte entfernt wohne.“
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