Verkehr
"Am Weg zur Arbeit fährt der Tod oft mit"
BEZIRK. "Mittlerweile ist die B9 zur Todesstrecke geworden" beklagen zahlreiche Pendler rücksichtslose und riskante Überholmanöver, Drängler und Raser, und das unabhängig von der Witterung oder Tageszeit.
Todesopfer gesehen
Erst im Juli ereignete sich an der B9 bei Petronell wieder ein schwerer Autounfall mit einem Todesopfer. Karl Ehrenreich (Name geändert) war Augenzeuge des Unfalls als er in die Arbeit nach Schwechat fuhr: "Ich war mit meinem Motorrad direkt hinter einem Lkw, als der Unfalllenker in der Kurve zu Überholen begann. Als er auf Höhe des Lkw war krachte er frontal in ein entgegenkommendes Auto. Als ich zum Unfallwagen kam war mir klar, dass der Lenker den Crash nicht überlebt hatte."
Vollbremsungen
Susanne W. aus Hundsheim pendelt ebenfalls über die B9 zur Arbeit nach Wien, Vollbremsungen sind für sie nichts außergewöhnliches mehr. "Überholmanöver, wo man als Entgegenkommender eine Vollbremsung machen muss, um nicht mit dem Überholer frontal zusammenzukrachen kenne ich zur Genüge. Es wird trotz Überholverbots an unübersichtlichen Stellen überholt, bei schlechter Sicht gerast und an der Stoßstange geklebt. Ich könnte von etlichen Erlebnissen an der B9 erzählen", wirkt Susanne resigniert.
Verkehrsüberwachung
Auf Nachfrage beim zuständigen Bezirkspolizeikommando Bruck sagt Leiterin Oberstleutnant Sabine Zentner zur Problematik: "Die Verkehrsüberwachung auf der LB9 wird durch die Polizeibediensteten der örtlich zuständigen Polizeiinspektionen entlang der LB9 durch Standkontrollen, Lasermessungen und Multabox-Messungen durchgeführt. Die Beamten sind dabei sowohl in Blaulicht- als auch Zivilstreifen unterwegs. Jene Polizeibediensteten, die mit zivilen Dienstwagen unterwegs sind, sind für die Bevölkerung leider nicht immer als solche zu erkennen. Dies ist aber notwendig, um ‚spezielle Kfz-Lenker‘ aus dem Verkehr zu ziehen. Denn, wie wir wissen, verhalten sich die Verkehrsteilnehmer bei der Sicht einer Streife fast immer den Gesetzen entsprechend."
Ständige Kontrollen
"Selbstverständlich werden unsere temporären Verkehrsmaßnahmen zu allen Tageszeiten durchgeführt, auch in den frühen Morgenstunden und zu anderen Zeiten mit vermehrtem Verkehrsaufkommen wie Rückreise- oder Wochenendverkehr. Insbesondere die Verkehrsüberwachung auf der LB10 und LB9 wurden bereits in den letzten Monaten forciert, da ein steigendes Verkehrsaufkommen zu verzeichnen war", so Oberstlt. Zentner. "Ich versichere unseren Bürgern/innen, dass vom hierortigen Kommando großes Augenmerk auf eine effiziente Verkehrsüberwachung im gesamten Bezirk gelegt wird und dass entsprechende Maßnahmen bereits veranlasst worden sind", schließt Zentner.
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