Hainburg: Die vergessene Wunde (mit Fotogalerie)

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HAINBURG (mec). Am Gründonnerstag wurde in Hainburg ein Erinnerungszeichen an die dunkelste Zeit in der Geschichte Hainburgs im 20. Jahrhundert gesetzt. Stadtpfarrer Othmar Posch, Pfarrer Jan Magyar, Rabbi Mikhailo und und Rabbi Gabor Finali sprachen Gebete, bevor das gläserne Mahnmahl enthüllt wurde.

Berichte des Grauens

Dr. Claudia Kuretsidis-Haider vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) berichtet, was SA-Scharführer Rudolf Kromberger vor den sowjetischen Besatzungsmächten aussagte. Kromberger war Zeuge, wie Ende März 1945 nach der Evakuierung des Arbeitslagers Engerau mehr als hundert Menschen ermordet wurden.

Zu den Hinrichtungen kam es während der Evakuierung sowie beim anschließenden Fußmarsch von Engerau über Wolfthal und Hainburg nach Bad Deutsch-Altenburg, von wo die Gefangenen per Schiff in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht werden sollten. Kromberger war einer Wachmannschaft zugeteilt, die eine Gruppe ungarischer Juden nach Deutsch-Altenburg führte.

Dabei entwickelte sich eine Schießerei, die Kromberger mit den Worten: "Es ging zu wie bei einer Hasenjagd" beschrieb. 102 ungarische Juden wurden ohne Befehl von SA-Männern hingerichtet. In alten Polizeiberichten, gelesen von Schülern und Schülerinnen der NMS Hainburg, finden sich Schilderungen von Augenzeugen der Geschehnisse. An manchen Stellen des Weges war alle 10 bis 15 Schritte ein Zwangsarbeiter erschossen worden.

Mahnende Festansprache

"Dort wo ein Verbrechen, eine Tat, keine Antwort der Gesellschaft findet, keine Verurteilung, keine Sühne findet, in diesen Räumen sich nicht nur das Chaos, nicht nur die Anarchie, sondern die absolute, entmenschlichte, ganz archaische Gewalt ihren Raum bricht", mahnte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in seiner Rede: "Umso wichtiger muss es für uns heute sein, diese Basis der Rechtsstaatlichkeit, die Struktur unseres Gemeinwesens mit allen Mitteln zu erhalten und weiterzuentwickeln."

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