Theaterkultur im Bezirk Bruck
Theater ist wie Kino - nur live!

- Harald Winter, Obmann des "Theaterforum Hof"
- Foto: Lisa Kerper
- hochgeladen von Lisa Kerper
HOF/LEITHAGEBIRGE. Wie viele Vereine und Institutionen im Kulturbereich, hat auch das "Theaterforum Hof" mit den Auswirkungen von COVID-19 zu kämpfen. Bereits das zweite Jahr in Folge steht dem Verein eine unsichere Saison bevor.
Der Theaterverein und seine Anfänge
Nach einem riesigen Andrang auf das 1983 aufgeführte Stück „Meine Nichte – deine Nichte“, wurde eine weitere Aufführung angehängt. Ein Jahr später, am 5. Jänner 1984, kam es zur Anmeldung und offiziellen Gründung der „Theatergruppe Hof“. Erst 2000 wurde der Verein in „Theaterforum Hof“ umbenannt. Derzeit umfasst der Theaterverein 31 Mitglieder und zahlreiche „Helferlein“, die herausragende Arbeit im Hintergrund leisten. Von Tontechnik über Bühnenbau, hin zu Maske und Kostüme, Requisiten, sowie die Organisation eines Buffets für die Besucherinnen und Besucher. Besonders hinter den Kulissen gibt es viele Aufgaben, die ohne freiwillige Helfer nicht machbar wären.
Die Vielfalt eines Theatervereins
Das „Theaterforum Hof“ ist eine Theatergruppe, die ihre Aktivitäten nicht auf Theateraufführungen beschränkt. Das Jahresprogramm ist ist eine kunterbunte Mischung aus Kabarett- und Sketchabenden, Vernissagen, bishin zu Lesungen und Festivals – ein abwechslungsreiches Programm von Jänner bis Dezember ist garantiert. Im Normalfall – ohne Pandemie.
Kleiner Theaterverein – ganz große Wirkung
Neben etlichen Theaterproduktionen, darunter Kindertheater, Sketch- und Literaturabende sowie Kabarettveranstaltungen, organisierte das „Theaterforum Hof“ auch schon drei große Freilichtaufführungen. Im Zuge des Kulturfestivals 2003 spielte der Theaterverein aus Hof am Leithagebirge den Klassiker von Hugo von Hofmannsthal: den „Jedermann“. Vor rund 3000 Menschen und der Burgruine als atemberaubende Kulisse konnte man das wohl bekannteste Liebespaar der deutschen Literatur, den Jedermann und seine Buhlschaft, bewundern.
Für die 800-Jahr-Feier in Hof wurde 2008 die Zauberposse „Lumpazivagabundus“ des österreichischen Dramatikers Johann Nestroy aufgeführt. Eine Theatervorstellung mit rund 180 Darstellerinnen und Darstellern. 2011 wurde das Stück „Eunuchus“ von Terenz, dem wohl bekanntesten Komödiendichter der römischen Antike, als Beitrag zur Landesausstellung Carnuntum, inszeniert.
Corona-Pause?
Aufgrund von COVID-19 wird es in diesem Jahr keine Eigenproduktion geben. Die Lage ist (und bleibt wohl auch) unsicher und die weiteren Maßnahmen müssen abgewartet werden. Harald Winter, der Obmann des Theatervereins, sähe die Möglichkeit eines Sketchabends im kommenden Herbst – sofern es die Infektionszahlen zulassen.
Ein Sketchabend erfordere, im Vergleich zu einem Theaterstück, weniger Aufwand in Bezug auf Kostüme und Kulissen, so Herr Winter. Dementsprechend wäre auch der Kostenaufwand geringer. Außerdem könne man die Szenen einzeln einstudieren und die Maßnahmen könnten eingehalten werden. Harald Winter erzählt von der Theaterführung im letzten Jahr, die aufgrund der Pandemie eine Woche vor geplantem Vorstellungstag abgesagt werden musste.
Spontanität war die Antwort! Das „Theaterforum Hof“ entschied sich im Herbst 2020 spontan zu einer Open-Air-Veranstaltung am Vorplatz der Kulturwerkstätte in Hof am Leithagebirge.
Die österreichische Kabarettistin Lydia Prenner-Kaspar erklärte sich bereit dazu, bei der Aufführung aufzutreten und innerhalb von zwei Wochen wurde der Abend organisiert. Ein voller Erfolg! Unter Einhaltung der von der Regierung festgelegten Maßnahmen, konnten 120 Besucherinnen und Besucher der Freilichtaufführung beiwohnen.
Harald Winter erzählte auch, dass dieses Jahr gewissermaßen als Pause genutzt werde, einerseits um kreativ zu sein und andererseits, um neue Ideen für die kommenden Jahre zu sammeln. Ein Kinder- und Jugendtheater, welches früher des Öfteren stattgefunden hat, sei eine von vielen Überlegungen. Eine Großproduktion stehe allerdings nicht in Planung.


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