Donau bekommt ihr Fett weg

- Ganz so simpel wird die Reinigung der Donau nicht vonstatten gehen können.
- Foto: Archiv - Symbolbild
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Erneut Alarm um die Donau. Die Verschmutzung mit dem Plastikmüll ist noch nicht restlos geklärt tauchen schon die nächsten Probleme auf.
BEZIRK (bm). Fischer haben in den Donau-Auen schleimige Rückstände von Faustgröße bis zu einem Quadratmeter gefunden und die Nationalpark-Direktion verständigt. Nach der genauen Analyse glaubt Christian Baumgartner, Leiter der Abteilung Natur und Wissenschaft, dass die gefundenen Fettablagerungen aus Fäkalabwässern stammen.
"Die ganze Donaustrecke von Wien bis zur Staatsgrenze ist betroffen", so der Experte. Baumgartner recherchierte und folgte der Spur bis zu einem Kanalbauwerk am linken Donaukanal-Ufer in Wien und informierte in Folge die zuständigen Behörden in Wien. "Diese Fette enthalten alle möglichen Keime, vor allem an in der Freizeit genutzten Donau-Ufern kann dies verheerende Folgen für spielende Kinder haben", führt Baumgarter aus.
Scharfe Kritik an Wien
Baumgartner übt scharfe Kritik an der Stadt Wien. Denn zu derartigen Ablagerungen sei es in der Vergangenheit immer wieder gekommen. Baumgartner vermutet einen Fehler in der Kläranlage Simmering.
Stadt Wien weist Vorwürfe zurück
Josef Gottschall, Sprecher von Kanal Wien will das nicht unkommentiert stehen lassen: "Für mich ist der Vorfall neu, von ähnlichen Fällen in der Vergangenheit weiß ich nichts." Die Stadt Wien hätte sofort nach Bekanntwerden des Vorfalles reagiert und ebenfalls nach dem Verursacher gesucht. Allerdings spricht Gottschall lediglich von "Ölen und Speisefetten, demnach müsste der Übeltäter wohl in der Gastronomie zu suchen sein."
VIRUS hat sich eingeschalten
Inzwischen hat sich die Umweltorganisation VIRUS mit Sitz in Wien eingeschalten und fordert die restlose Aufklärung sowie Beseitigung der Ursachen. Wolfgang Rehm, Sprecher von VIRUS: "Nach dem Skandal um jahrelanges Einleiten von Plastikmaterialien in den Fluss ist dies die zweite Belastungswelle die die Donau in jüngerer Zeit zu bewältigen hat." Dem angeschlossen haben sich die Bezirke Wien-Umgebung, Gänserndorf und Bruck an der Leitha, sie haben die Stadt Wien um eine Sachverhaltsdarstellung gebeten.
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