Halbjahresbilanz 2023
Arbeiterkammer Hainburg erkämpft 1,8 Mio. Euro

Alfred Jordan (Leiter AK Bezirksstelle Hainburg und Korneuburg) und Bettina Hochschorner (AK Beraterin Bruck und Schwechat) präsentieren die Halbjahresbilanz der AK Hainburg. | Foto: Michalka
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  • Alfred Jordan (Leiter AK Bezirksstelle Hainburg und Korneuburg) und Bettina Hochschorner (AK Beraterin Bruck und Schwechat) präsentieren die Halbjahresbilanz der AK Hainburg.
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Im ersten Halbjahr 2023 haben 82.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Hilfe bei der Arbeiterkammer Niederösterreich gesucht. Dabei wurden 38,1 Millionen Euro eingebracht. Auffällig waren diesmal gehäufte Probleme mit ungerechtfertigten Entlassungen. Die Arbeiterkammer Hainburg hat im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 1.796.734 Euro für Betroffene erkämpft. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 erreichte die AK Hainburg insgesamt 1.730.644 Euro für die Mitglieder. 

HAINBURG. Unklare Lohnabrechnungen, Chefs, die auf einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses drängen, ungerechtfertigte Entlassungen - im vergangenen Halbjahr sahen sich Niederösterreichs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlreichen Ungerechtigkeiten ausgesetzt. Das zeigt die Auswertung der arbeits- und sozialrechtlichen Beratungen durch Expertinnen und Experten der AK Niederösterreich im 1. Halbjahr 2023. Zwischen 01. Jänner und 30. Juni suchten mehr als 82.000 niederösterreichische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Hilfe der AK Niederösterreich.

„Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Expertinnen und Experten schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften. Für mehr als 7.400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten wir ausstehende Löhne und Gehälter beim Arbeitgeber einfordern oder diese für sie vor Gericht einklagen beziehungsweise ihre Ansprüche nach einer Insolvenz sichern",

schildert Alfred Jordan, AK-Bezirksstellenleiter Hainburg. 

AK NÖ erreicht 38, 1 Mio. Euro an Nachzahlungen

Für diese Menschen erreichte die AK Niederösterreich im ersten Halbjahr 2023 Nachzahlungen in der Höhe von insgesamt 38,1 Millionen Euro.

„Ohne unsere Beratung und Rechtsvertretung wären die meisten Betroffenen nicht zu ihrem Geld gekommen",

fasst Jordan zusammen.

Auffällig waren aus Sicht der Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten gehäufte Probleme mit ungerechtfertigten Entlassungen beziehungsweise die Nichtbezahlung von Entgeltbestandteilen. Für eine Entlassung müssen triftige Gründe vorliegen, durch die dem Arbeitgeber eine Weiterbeschäftigung mit einer allfälligen Kündigungsfrist nicht zumutbar ist. Für Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte gibt es nach wie vor unterschiedliche Gründe, die eine Entlassung rechtfertigen. Da Entlassungen negative finanzielle Folgen haben, z.B. bei der Abfertigung Alt, ist es wichtig, ungerechtfertigte Entlassungen zu bekämpfen.

Insolvenz von Kika/Leiner und Forstinger

Eine besondere Herausforderung für die AK Niederösterreich waren die beiden Großinsolvenzen bei Kika/Leiner und Forstinger. „Durch den unermüdlichen Einsatz unserer Beraterinnen und Berater konnten wir schnellstmöglich die Ansprüche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sicherstellen und auch die Auszahlungen veranlassen", berichtet Jordan. Bei Forstinger wurden für 522 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer etwa 2,5 Mio. Euro netto eingebracht. Bei Kika/Leiner waren es für rund 3.200 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer rund neun Mio. Euro netto. Davon betroffen waren vor allem die Bezirke Wiener Neustadt und Korneuburg. 

Eine Schwangere aus dem Bezirk Bruck musste auf ihren Lohn warten. | Foto: Unsplash
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Bruck: Lohn in Schwangerschaft ausständig 

Eine Dienstnehmerin aus dem Bezirk Bruck an der Leitha war in einem Gastgewerbebetrieb beschäftigt. Sie wurde schwanger und meldete dies ordnungsgemäß und unverzüglich dem Dienstgeber. Sie gab auch eine ärztliche Bestätigung über die Schwangerschaft ab. Ab 23. Juni befand sie sich im Krankenstand und schließlich ab 28. Juli im frühzeitigen Mutterschutz.
Die Dienstnehmerin wandte sich an die Arbeiterkammer Hainburg, da ihr der Dienstgeber weder den Lohn für Juli, noch die aliquoten Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) ausbezahlte. Seitens der Bezirksstelle wurden die Ansprüche schriftlich geltend gemacht und vom Unternehmen auch letztlich in einer zweiwöchigen Frist nachbezahlt.
"Wir ersuchen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so rasch als möglich zu uns auf die Bezirksstelle zu kommen, wenn sie merken, dass Geld fehlt. Auch die Kontrolle der Lohn- und Gehaltsabrechnungen durch unsere Expertinnen und Experten ist immer eine gute Idee", sind sich Bezirksstellenleiter Alfred Jordan und Fachberaterin Bettina Hochschorner einig. 

Halbjahresbilanz 2023 - Bezirk Hainburg

Leistungen für die Mitglieder im Überblick:

  • 2.268 Personen haben in der Bezirksstelle angedockt
  • 904 konkrete Beratungen in Problemfällen wurden durchgeführt 
  • 1.730.393 Euro wurden im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht
  • 1.666.207 Euro davon bei Insolvenzvertretung
  • 1.796.734 Euro wurden ingesamt für die Mitglieder erreicht

„Fast 2.300 Menschen haben im ersten Halbjahr 2023 mit uns Kontakt aufgenommen. Dabei ging es manchmal lediglich um rasche Auskünfte und Informationen",

erzählt Bezirksstellenleiter Alfred Jordan. In fast mehr als 900 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Expertinnen und -Experten in konkreten Problemfällen. „Gerade die aktuellen Krisen machen einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind", zieht Jordan Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Hainburg im ersten Halbjahr 2023 fast 1,8 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert.

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