AMS-Bilanz 2023
Langzeitarbeitslosigkeit in Bruck um 43% gesunken
AMS-Leiter Herbert Leidenfrost zieht eine Jahresbilanz für 2023 und gibt einen Ausblick auf 2024: Im Bezirk Bruck an der Leitha ist die Arbeitslosigkeit weiterhin rückläufig. Vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit konnte um 43 Prozent gesenkt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit hat jedoch zugenommen. Auch im kommenden Jahr setzt das AMS Bruck auf intensive Vermittlungsarbeit - vor allem über das eAMS-Portal.
BRUCK/LEITHA. Eine durchwegs positive Jahresbilanz 2023 für den Brucker Arbeitsmarkt zieht AMS-Leiter Herbert Leidenfrost: Im Jahresdurchschnitt ist die Arbeitslosigkeit um knapp fünf Prozen gesunken. Die Langzeitarbeitslosigkeit konnte stark gesenkt werden. Die anhaltende Arbeitskräftenachfrage sorgte für ein noch nie da gewesenes Hoch an offenen Stellen. Auch die Qualifizierungsoffensive des AMS hat erfolgreich gestartet. Für 2024 rechnen Wirtschaftsforscherinnen und -forscher mit leicht steigender Arbeitslosigkeit. Der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit mit gezielter Beratung und Förderung steht auch 2024 ganz oben auf der Agenda des AMS Bruck an der Leitha.
Brucker Arbeitslosigkeit rückläufig
Seit Mai 2023 nimmt die Zahl der Jobsuchenden bundesweit Monat für Monat zu. Im AMS Bezirk Bruck an der Leitha ist es – noch - anders.
„Wir haben im Vergleich zum Vorjahr eine rückläufige Arbeitslosigkeit. Im Monatsschnitt waren 1.245 Personen arbeitslos gemeldet, um 55 weniger als 2022. Die anhaltende Arbeitskräftenachfrage seitens der Wirtschaft und intensive Vermittlungsarbeit unseres Teams ermöglichten es, dass wir den Anstieg der Arbeitslosigkeit bremsen konnten. In der Bilanz erwarten wir für 2023 eine Arbeitslosenquote von 5,6%. Das sind um 0,2%-Punkte weniger als 2022. Österreichweit wird die Quote bei 6,4% liegen“,
erläutert AMS-Leiter Herbert Leidenfrost.
Sinkende Langzeitarbeitslosigkeit & steigende Jugendarbeitslosigkeit
Im vergangenen Jahr konnte die Langzeitarbeitslosigkeit weiter deutlich abgebaut werden.
„Langzeitarbeitslosigkeit verhindern und eindämmen ist sowohl eine menschliche als auch volkswirtschaftliche Notwendigkeit. Gegenüber dem Vorjahr ist uns ein Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 43 Prozent gelungen. Von monatsdurchschnittlich 248 auf 144 Personen. Das ist einer der stärksten Rückgänge in NÖ“,
freut sich Leidenfrost über den Erfolg des AMS Bruck Teams.
Im Jahresdurchschnitt 2023 sinkende Arbeitslosenzahlen verzeichnet das AMS Bruck bei einigen Kundinnen- und Kunden-Gruppen: vor allem bei Frauen, der Generation 50 plus und auch Jobsuchenden mit gesundheitlichen Problemen. Zuletzt mit einem Plus von zwölf Prozent angestiegen ist allerdings die Zahl der Jobsuchenden im Alter bis 25, wenn auch von einem niedrigen Niveau. Geringere Berufserfahrung und schwache Konjunktur machten vor allem jungen Menschen in diesem Jahr stärker zu schaffen.
Rekordjahr 2023 im Bezirk
Das AMS Bruck an der Leitha verzeichnet 2023 mit 1.757 besetzten freien Stellen, einem Plus von fast sieben Prozent einen Rekord.
Vermittlungsmotor auf Hochtouren:
- 16.700 Vermittlungsvorschläge wurden an Jobsuchende ausgegeben.
- Über 2.100 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.
Erste Vorschau auf 2024
Die Arbeitslosigkeit wird steigen, aber die Arbeitskräftenachfrage wird weiterhin anhalten. Für das Jahr 2024 rechnen Wirtschaftsforscherinnen und -forscher mit einer moderaten, aber verzögerten wirtschaftlichen Erholung. Mit steigenden Realeinkommen wird ein wesentlicher Impuls vom Konsum der privaten Haushalte ausgehen. Im Baubereich (Hochbau) wird sich die Rezession allerdings vertiefen.
Die Eckdaten
- Wirtschaftswachstum für Ö: +0,9% (WIFO) bzw. +0,8% (IHS)
- Unselbständig Beschäftigte (lt. Institut Sythesis): 661.500; +0,6%
- Arbeitslose Personen in NÖ (lt. Institut Sythesis): 42.500; +3,4% zu 2023
- Voraussichtliche Arbeitslosenquote: 6,0%; +0,1%-Punkte zu 2023 (Ö: 6,6%)
Herbert Leidenfrost blickt auf das Jahr 2024:
„Wir rechnen im kommenden Jahr mit weiter anhaltender Arbeitskräftenachfrage und damit mit einer guten Dynamik am Arbeitsmarkt, die wir in der Vermittlung intensiv nutzen werden. Allerdings laufen Personen mit Vermittlungshemmnissen, wie gesundheitliche Problemen oder Behinderungen, geringer oder nicht mehr nachgefragter Ausbildung bzw. wenig Berufserfahrung Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Ihnen gilt unser besonderes Augenmerk in der Beratung, Vermittlung und Förderung.“
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