Stiller und träger Tod unserer Gewässer

Helmut Belanyecz ist besorgt über den Zustand der Gewässer.
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BEZIRK. Am 29. August wurde der neue "Nationale Gewässerbewirtschaftsungsplan für Österreich" (NGP) offiziell von Bundesminister Andrä Rupprechter in Kraft gesetzt. Der NPG soll die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtline umsetzen. Demnach müssen alle Gewässer in Österreich bis 2017 in gutem Zustand sein oder zumindest ein gutes Potential ausfweisen. Soweit so gut. Weniger gut allerdings, dass dafür vom Bund so gut wie keine finanziellen Mitteln zur Verfügung gestellt werden.

Gewässerschutz obsolet

Die Bezirksblätter trafen sich mit Helmut Belanyecz, dem Präsidenten des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz, zum Gespräch beim Reisenbach in Margarethen am Moos. "Defacto ist der Gewässerschutz obsolet. Man hat ein Gesetz beschlossen und keine Mittel dafür bereitgestellt. Von den bis 2021 notwendigen Fördermitteln von mindestens 140 Mio. Euro stehen bis Ende 2017 lediglich 4 Mio. Euro aus einem Resttopf zur Verfügung", so Belanyec, der die Situation anhand des Reisenbachs anschaulich erklärt.

Ein trauriger Anblick

"Durch Verbauung, Regulierung und enormer Verschmutzung besteht höchste Gefahr für unser Wasser. Hier, und das ist kein Einzelfall, sieht man, wozu das führen kann. Der Bach ist aufgrund der Hitze und vermutlich 'nicht genehmigter Wasserentnahmen' auf einem absoluten Tiefstand", schildert Belanyecz. Auch für die Wasserlebewesen hat das weitreichende Folgen: "Den Jungfischen bleiben einige wenige tiefere Stellen, doch mit steigenden Temperaturen nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser ab, die Fische ersticken. Die zusätzliche Verschmutzung des Wassers mit Mikroschadstoffen sowie Medikamenten tut das übrige dazu, wie dokumentierte Fälle beweisen. Bei Elritzen (Karpfenfische) führt das zu 'Verweiblichung', im schlimmsten Fall also zum Aussterben der Art. Bei Wasserschnecken wurde eine vergrößerte Leber festgestellt. Es ist höchste Zeit für den Schutz unserer Gewässer. Sonntagsreden sind leider zu wenig!"

Kostenintensive Maßnahmen

Enzersdorfs Bürgermeister Markus Plöchl stellt richtig: "Hier handelt es sich um den Mühlbach und nicht um den Reisenbach. Die Erhaltung des Reisenbaches fällt in die Agenden des Reisenbach Wasserverbandes. Der Gemeinde sind keine illegalen Einleitungen bekannt, genauso wenig die genannten Medikamenteneintragungen." Plöchl fügt aber auch an: "Selbstverständlich wäre es besser, wenn für Gewässerinstandhaltungen, welche sehr kostenintensiv sind, mehr Fördermittel zur Verfügung gestellt werden würden. Anzumerken ist auch noch, dass der Mühlbach eine Ausleitung aus dem Reisenbach ist, welcher rechtlich dotiert wird."

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