Kommentar
Es droht der Kollaps in den Spitälern
Es soll niemand sagen, dass der akute Personalmangel in Österreichs Spitälern überraschend gekommen ist. In den vergangenen Jahren wurden dazu genügend Studien publiziert. Als Beispiel sei hier die „Pflegepersonal-Bedarfsprognose für Österreich“ des Sozialministeriums aus dem Jahr 2019 angeführt.
Die wichtigsten Daten aus dieser Studie: Die österreichische Bevölkerung im Alter zwischen 85 und 89 Jahren wird von 2017 bis 2030 um mehr als 50 Prozent anwachsen. Damit ist auch mit einem drastischen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen zu rechnen.
Gleichzeitig wird der Anteil jüngerer Menschen, die in den Pflegeberuf einsteigen, im Vergleich dazu geringer. Außerdem liegt der Ersatzbedarf an zusätzlich benötigten Pflege- und Betreuungspersonen aufgrund von Pensionierungen bei rund 42.000 im Jahr 2030.
Diese Zahlen sind den verantwortlichen Politikern natürlich bekannt, genauso wie die Empfehlungen der Gesundheitsexperten, um dem künftigen Bedarf im Pflegebereich gerecht zu werden. Diese reichen von zusätzlichen Ausbildungsplätzen über bessere Bezahlung und attraktivere Rahmenbedingungen – Stichwort Arbeitszeit – bis hin zu Berufsinformationsveranstaltungen in der Unterstufe und Rekrutierung von ausländischem Personal.
Vieles davon wird in den Bundesländern – so auch im Burgenland – umgesetzt. Allerdings ist es noch zu wenig, um den drohenden Kollaps in unseren Spitälern zu verhindern.
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