Verkehr
Im Burgenland im Jahr 2020 deutlich weniger Verkehrstote

- Auf Burgenlands Straßen gab es im vergangenen Jahr 17 Verkehrstote.
- Foto: FF Bad Sauerbrunn
- hochgeladen von Christian Uchann
Die Zahl der Verkehrstoten ist im Burgenland im Vorjahr deutlich zurückgegangen, 17 Todesopfer sind aber Mahnung verstärkte Maßnahmen umzusetzen, betont der Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
BURGENLAND. 17 Menschenleben wurden im Jahr 2020 durch Verkehrsunfälle im Burgenland ausgelöscht. Es sind vorläufige Daten, die Zahl der Opfer kann noch geringfügig steigen. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Zahl der Todesopfer stark gesunken, macht der VCÖ aufmerksam. Aber die Opferzahl war höher als im Jahr 2018, als 13 Menschen bei Verkehrsunfällen im Burgenland ums Leben kamen.
„Akzeptable Zahl der Verkehrstoten ist Null“
„Jeder Verkehrstote ist einer zuviel. Die einzig akzeptable Zahl an tödlichen Verkehrsunfällen ist null. Und diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Auch österreichweit sind verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen nötig. Zwar war erstmals seit Bestehen der Unfallstatistik die Zahl der Verkehrstoten niedriger als 400, aber das Verkehrssicherheitsziel von weniger als 312 Verkehrstoten wurde trotz dreimaligen Lockdowns deutlich verfehlt.
Vorbild Schweiz
Der Vergleich mit der Schweiz verdeutlicht den Aufholbedarf Österreichs. Österreich hatte im Vorjahr um rund 80 Prozent mehr Verkehrstote als die Schweiz mit 187 im gesamten - coronafreien - Jahr 2019. „Die Schweiz setzt vor allem beim Tempo an. Aus gutem Grund. Auch in Österreich ist nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle. Mit dem Tempo steigt das Risiko eines schweren Unfalls", so VCÖ-Sprecher Gratzer.
Niedrigere Tempolimits
In der Schweiz sind die Tempolimits niedriger. Auf Freilandstraßen gilt Tempo 80 statt 100, auf Autobahnen ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 120. Auch die Toleranzgrenzen sind niedriger, die Strafen insbesondere für Raser deutlich höher. Die Schweizer Städte setzen auf Verkehrsberuhigung, vor allem auf Begegnungszonen, allein in der Hauptstadt Bern gibt es mehr als 100. In Begegnungszonen gilt maximal Tempo 20, Fußgängerinnen und Fußgänger haben Vorrang.
Umstieg von Auto auf Bahn
Zudem wirkt sich der hohe Bahnanteil positiv auf die Verkehrssicherheit aus. In der Schweiz wurden im Vorjahr mit durchschnittlich 2.500 Kilometer um rund 1.000 Kilometer pro Einwohner mehr mit der Bahn gefahren als in Österreich. Eine VCÖ-Analyse zeigt, dass im Zeitraum 2017 bis 2019 in Österreich das tödliche Unfallrisiko mit dem Pkw pro Milliarde Personenkilometer 94 Mal so hoch war wie mit der Bahn. „Wenn es uns gelingt, dass in Österreich durch den verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn das Schweizer Niveau erreicht wird, dann geht auch die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle zurück", betont VCÖ-Sprecher Gratzer.
Verkehrstote im Burgenland
- Jahr 2020: 17 Verkehrstote (vorläufige Daten)
- Jahr 2019: 32 Verkehrstote
- Jahr 2018: 13 Verkehrstote
- Jahr 2017: 25 Verkehrstote
- Jahr 2016: 19 Verkehrstote
- Jahr 2015: 24 Verkehrstote
- Jahr 2014: 22 Verkehrstote
- Jahr 2013: 17 Verkehrstote
- Jahr 2012: 30 Verkehrstote
- Jahr 2011: 21 Verkehrstote
- Jahr 2010: 20 Verkehrstote
Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2021
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