Corona-Maßnahmen im Burgenland
Keine Besuche mehr in Spitälern gestattet, Operationen werden verschoben
Die burgenländischen Spitäler in Eisenstadt, Oberwart, Oberpullendorf, Güssing und Kittsee setzen weitere Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus – Ziel ist, die Bevölkerung trotz der Maßnahmen weiterhin verlässlich zu versorgen
BURGENLAND. Am Donnerstag präsentierte die Burgenländische Krankenanstalten-Ges.m.b.H. (KRAGES) neue Maßnahmen im Kampf gegen den Corona-Virus.
Nicht akute Operationen werden verschoben
Um auf absehbare Zeit für akute Fälle gerüstet zu sein, wird die Zahl der planbaren und nicht akuten Eingriffe ab dem 16. März zunächst für einen Zeitraum von vier Wochen (bis nach Ostern) eingeschränkt. "Die Maßnahme wird selbstverständlich laufend evaluiert", hieß es bei der heutigen Pressekonferenz. Wichtig sei außerdem zu wissen: Verschoben werden ausschließlich nicht akute Fälle. Lebensbedrohlich Erkrankte oder Patienten mit einer Krebserkrankung seien selbstverständlich nicht betroffen. Jeder Entscheidung gehe eine ärztliche Einzelfallüberprüfung voran. Patienten werden von der zuständigen Abteilung direkt informiert und es werde so rasch wie möglich nach einem neuen OP-Termin gesucht.
Bis auf weiteres keine Besuche in Spitälern und Pflegeheimen
Ab dem morgigen Freitag, dem 13. März, sind bis auf weiteres generell keine Besuche in den burgenländischen Krankenhäusern gestattet. Auch die burgenländischen Pflege- und Behinderteineinrichtungen wurden am Donnerstagvormittag in einem Schreiben vom Land aufgefordert, Besuche in den Einrichtungen einzuschränken. Ziel der Maßnahme sei, dass sich das Corona-Virus weniger schnell verbreitet.
- Ausnahmen sind auf Palliativ-Stationen, Intensivstationen, Kinderstationen, für Kinder auf HNO-Stationen sowie für Väter nach Geburten (danach keine Besuche sowie keine Besuche von Geschwisterkindern) vorgesehen
- Bei Patienten mit schweren Erkrankungen (etwa in der Onkologie) können in Abstimmung mit der jeweiligen Station individuelle Ausnahmen vereinbart werden.
- In den Ambulanzen ist die Begleitung von bedürftigen Patienten durch eine Person gestattet.
- Bei stationären Patienten, die im Sterben liegen, werden dieAngehörigen gesondert kontaktiert.
- Patienten können alle Möglichkeiten der Online-Kommunikation nutzen. In den Krankenhäusern besteht die Möglichkeit eines Internet-Zugangs.
Burgenländische Spitäler verschieben nicht dringliche Ambulanztermine
Bei Symptomen: Zu Hause bleiben und die Nummer 1450 anrufen
Ganz wichtig sei weiterhin zu betonen, dass Menschen mit Symptomen wie Husten, Halsweh, Fieber und Atembeschwerden nicht ins Krankenhaus oder in Arztpraxen kommen sollen. Stattdessen soll in solchen Fällen nach wie vor die Telefonnummer 1450 gewählt werden.
Verantwortliche bitten um Verständnis
KRAGES-Geschäftsführer Harald Keckeis bittet die burgenländische Bevölkerung um Verständnis: "Meine Verantwortung ist es, den Betrieb unserer Akutspitäler gerade jetzt sicher zu stellen. Daher müssen wir jetzt besondere Maßnahmen setzen, möglicherweise werden noch weitere notwendig sein." Auch Robert Maurer, Direktor des Eisenstädter Spitals, bittet bei den Betroffenen um Verständnis: "Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen."
Auch in anderen Bundesländern ergreifen Spitäler diese Maßnahmen.
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