Corona im Burgenländischen Landtag
Aufregung um PCR-Test der Landtagspräsidentin

- Landtagspräsidentin Verena Dunst konnte nach einem negativen PCR-Testergebnis wieder an der Landtagssitzung teilnehmen.
- Foto: screenshot/livestream/Burgenländischer Landtag
- hochgeladen von Christian Uchann
Corona beherrschte zum Teil die Sitzung des Burgenländischen Landtages am vergangenen Donnerstag. Zu Beginn der Sitzung fehlten mit Roland Fürst, Gerhard Hutter und Landtagspräsidentin Verene Dunst drei SPÖ-Mandatare, nachdem sie positiv auf Covid 19 getestet wurden. Am Nachmittag erschien dann überraschend Dunst – nach einem neuerlichen PCR-Test, der diesmal negativ ausfiel.
BURGENLAND. Die coronabedingte Abwesenheit von drei SPÖ-Mandataren hatte zumindest bis zum Wiedererscheinen der Landtagspräsidentin Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse im Landtag. So standen statt 19 SPÖ-Abgeordnete zwischenzeitlich nur 16 Mandatare den 17 Abgeordneten von ÖVP, FPÖ. Grünen und dem freien Mandatar Géza Molnár gegenüber.
Im Laufe des Tages nahm auch Landtagspräsidentin Verena Dunst wieder an der Sitzung teil. Sie teilte mit, dass sie sich einen weiteren PCR-Test unterzogen hatte, der negativ ausfiel.
Grünen-Chefin über das schnelle PCR-Test-Ergebnis verwundert
Verwundert zeigte sich Grünen-Chefin Regina Petrik. In Richtung Verena Dunst meinte sie: „Sie haben erzählt, dass Sie am Vormittag einen PCR-Test gemacht haben, und ich bin erstaunt, dass Sie innerhalb kürzester Zeit ein Ergebnis bekommen haben. Bei allen Normalbürgerinnen und Normalbürgern dauert dies zumindest 20 Stunden.“
ÖVP: „Es kann nicht sein, dass die Landtagspräsidentin privilegiert behandelt wird“
Auch ÖVP-Klubobmann Markus Ulram fragte sich, wie die Landtagspräsidentin binnen weniger Stunden zu einem negativen PCR-Testergebnis kommen konnte und wieso sich Dunst freitesten konnten, wo doch keine fünf Tage seit dem ersten positiven Test vergangen sind? Die ÖVP verlange volle Aufklärung in dieser Causa: Dunst soll alle Unterlagen und die behördliche Kommunikation offenlegen. Die zuständige Behörde in diesem Fall ist die Bezirkshauptmannschaft Güssing. „Es kann nicht sein, dass die Landtagspräsidentin privilegiert behandelt wird, während sich alle anderen an die strengen Regeln halten müssen“, Ulram.
Problem bei der Test-Charge
Auf Anfrage der RegionalMedien Burgenland teilte das Büro der Landtagspräsidentin Folgendes mit: Landtagspräsidentin Verena Dunst hat am 25. Jänner 2022 einen PCR-Test gemacht. Am Mittwoch lag noch immer kein Ergebnis vor. Vom zuständigen Labor wurde auf Anfrage mitgeteilt, dass alle Proben nochmals ausgewertet werden müssen, da bei dieser Test-Charge ein Problem bestehe.
Mehrere negative Antigen-Tests
Von Montag bis Mittwoch hat die Landtagspräsidentin mehrere Antigen-Tests durchgeführt. Diese lieferten immer ein negatives Ergebnis. In weiterer Folge erhielt sie einen positiven Befund auf den PCR-Test. Aufgrund der fehlerhaften Test-Charge und den zahlreichen negativen Antigen-Tests bestanden erhebliche Zweifel am Testergebnis.
„Rechtmäßige Aufhebung der Absonderung“
Die Aufrechterhaltung der Funktionalität des Landtages als Teil der kritischen Infrastruktur hat für das Burgenland oberste Priorität. Aus diesem Grund hat sich Landtagspräsidentin Verena Dunst einem weiteren PCR-Test unterzogen. Dieser Test fiel eindeutig negativ aus. Erst nach rechtmäßiger Aufhebung der Absonderung durch die Gesundheitsbehörde trat die Landtagspräsidentin ihren Dienst an.
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