Impfstoff AstraZeneca
Burgenland fordert Klarstellung vom Bund
Das Burgenland hat heute aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um den Impfstoff AstraZeneca in der Besprechung der Impfkoordinatoren mit dem Impfverantwortlichen der Bundesregierung eine Klarstellung und Empfehlung über die weitere Vorgangsweise gefordert.
BURGENLAND. In einer Presseaussendung des Landes wird darauf hingewiesen, dass diese Forderung im Auftrag von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erfolgt sei, um für jene Menschen Klarheit zu schaffen, die für einen Impftermin mit AstraZeneca vorgemerkt sind.
Von Seiten der Bundesregierung wurde ausdrücklich festgehalten, dass der Impfstoff ohne Einschränkungen weiter verimpft werden kann und vereinbarte Impftermine nicht abgesagt werden sollen. Das Burgenland hat vom Bund – so wie andere Bundesländer – dazu auch eine Stellungnahme auf offiziellem Weg verlangt. Diese Stellungnahme des Nationalen Impfgremiums und der Arbeitsgruppe Safety Board wurde vor kurzem auf der Homepage des Gesundheitsministeriums veröffentlicht.
„Bundeskanzler muss Verantwortung übernehmen“
„Bereits am kommenden Wochenende gibt es im Burgenland einen Impftermin für rund 6.000 Pädagoginnen und Pädagogen. Viele von ihnen sind – nicht zuletzt durch die Berichte, dass Dänemark Impfungen mit AstraZeneca vorläufig ausgesetzt hat – verunsichert. Daher ist wichtig, dass die Bundesregierung die erforderlichen Schritte setzt, um ein Höchstmaß an Vertrauen zu ermöglichen“, so Doskozil, der vor allem Bundeskanzler Kurz in der Pflicht sieht: „Ich erwarte, dass auch der Bundeskanzler endlich Verantwortung übernimmt und sich zur weiteren Umsetzung der Impfkampagne äußert – Wegducken und Verantwortung auf Länder, Behörden und Ärzte abwälzen, ist zu wenig“, meint der Landeshauptmann.
Kritik an der Impfstoff-Beschaffung
Politisch steht für Doskozil außer Frage, dass die derzeitige Situation auf die Versäumnisse des Kanzlers bei der Impfstoff-Beschaffung zurückzuführen ist. „Seit kurzem ist bekannt, dass der Bundeskanzler im Mai des Vorjahres das Angebot einer eigenständigen Impfstoff-Beschaffung wiederholt abgelehnt hat. Das Argument, dass danach Verträge mit der EU eingegangen wurden, gilt nicht. Österreich hätte ja beides machen können. Dieses fehlende Leadership in einer Entscheidungssituation hat dazu geführt, dass wir heute mit einem Impfstoff-Mix zu Rande kommen müssen, bei dem die Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna nur eine Nebenrolle spielen“, sagt Doskozil.
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