Reaktionen auf den Krumböck-Rückzug
„Hetzkampagne“, „Hexenjagd“ & „Zurück an den Start“
Die Reaktionen auf den Rückzug der Kandidatur von Christina Krumböck für das Amt des Präsidenten des Landesverwaltungsgerichts fallen sehr heftig aus.
EISENSTADT. SPÖ-Klubofrau Ingrid Salamon übt scharfe Kritik an der ÖVP und spricht von einer „beispiellosen Hetzkampagne gegen eine qualifizierte Frau.“
„Mit einem Mann wäre man niemals so umgegangen wie mit Christina Krumböck in den letzten Wochen.“
Salamon betont, dass sie als Politikerin bekannt sei, niemals leichtfertig die „Frauenkarte“ auszuspielen. Aber in diesem Fall ist sie überzeugt: „Mit einem Mann wäre man niemals so umgegangen wie mit Christina Krumböck in den letzten Wochen.“
Eisenkopf (SPÖ): „,Zurück an den Herd‘-Politik“
In die gleiche Kerbe schlägt SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Astrid Eisenkopf: „Die Frauenpolitik der ÖVP Burgenland ist eine ,Zurück an den Herd‘-Politik. Denn anstatt Frauen in Führungspositionen zu bringen, werden ihnen Steine in den Weg gelegt.“
Petschnig (FPÖ): „Scheinheilige Allianz“
FPÖ-LR Alexander Petschnig bedauert den Krumböck-Rückzug, „auch wenn dieser Schritt angesichts der regelrechten ,Hexenjagd‘ auf ihre Person menschlich mehr als verständlich ist.“ Petschnig spricht von einer „scheinheiligen Allianz von ÖVP und in ihren persönlichen Ambitionen betroffenen Mitbewerbern“, die es geschafft haben, „den Menschen im Burgenland zumindest einen der besten Kandidaten zu vergraulen.“
ÖVP: „Rückzug erfolgte zu spät“
Naturgemäß anders fällt die Reaktion der ÖVP aus. „Der Rückzug ist zu spät erfolgt. Man hätte sich viele Diskussionen ersparen können“, meint ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf. „Jetzt muss man wieder zurück an den Start gehen und die Ausschreibung von vorne beginnen“, so Wolf. Wichtig sei, dass die Gewaltentrennung erhalten bleibe und die Rechtsstaatlichkeit damit gewährleistet ist.
Cooling-off Phase
Wolf: „Die Voraussetzungen für eine korrekte Ausschreibung sind jetzt andere, weil die parteipolitische Diskussion entfällt. Manche haben sich wegen der einen Bewerberin erst gar nicht beworben.“ Er erinnert an die Vorschläge der ÖVP zum Bestellungsverfahren. Unter anderem wurde eine „Cooling-off Phase“ gefordert. Demnach sollten Mitarbeiter aus politischen Büros oder einer parteipolitischen Funktion etwa ein Jahr warten, bevor sie ein öffentliches Amt übernehmen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.