Fürst will Gusenbauer ausschließen
"Im Burgenland würden wir das nicht tolerieren"
Nachdem bekannt geworden ist, dass der Altkanzler Alfred Gusenbauer bei der Signa Holding Beraterhonorare in Millionenhöhe kassierte, kommt es innerhalb der SPÖ erneut zur Aufruhr. Die SPÖ Burgenland sieht einen Parteiausschluss von Gusenbauer im Gegensatz zu Parteichef Andreas Babler für notwendig.
BURGENLAND. Erst am Montag bekräftigte der neue SPÖ-Chef Andreas Babler in der „ZiB 2“, das Verhalten von Gusenbauer moralisch zu verurteilen. Fragen über einen möglichen Parteiausschluss ging Babler gekonnt aus dem Weg, in der Partei habe Gusenbauer "keinerlei Relevanz". Schlimmer wäre es laut ihm, wenn Gusenbauer beim Niedergang des Signa-Imperiums Mitverantwortung getragen hätte.
"Nicht mit sozialdemokratischen Werten vereinbar"
Die SPÖ Burgenland äußerte Bedenken gegenüber Bablers Entscheidung, nicht auf einen Parteiausschluss zu bestehen. "Man kann nicht am Sonntag Sozialdemokratie predigen und von Montag bis Samstag das Gegenteil leben", so der SPÖ Burgenland-Klubchef Roland Fürst. Vor allem potenziellen Wählern, wie etwa einer Verkäuferin an der Kassa, könne man das schlichtweg nicht erklären.
„Im Burgenland würden wir das nicht tolerieren und einen Ausschluss einleiten, weil so ein Verhalten mit sozialdemokratischen Werten nicht vereinbar ist“, heißt es weiter von Fürst.
Von einer einheitlichen Linie kann Parteichef Babler im Ausblick auf das Superwahljahr 2024 also derzeit noch nicht sprechen.
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