Stellungnahme Volkshilfe Burgenland

Kritik an Aussagen im Nehammer-Video

Volkshilfe Burgenland nimmt Stellung von zu Aussagen von BK Karl Nehammer.

BURGENLAND. Aus unserer täglichen Arbeit als Volkshilfe wissen wir um die Sorgen und Nöte der Familien und Kinder, aber auch vieler finanziell bedrängter älterer Menschen. Sie sind oft ohnehin an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt und werden durch solche Aussagen noch mehr ausgegrenzt.
Auch für die Menschen und Organisationen, die sich unermüdlich für die Hilfsbedürftigen einsetzen, sind die Gedankenspiele des Bundeskanzlers ein Schlag ins Gesicht. Wir sehen Tag für Tag, wie verzweifelt die Menschen in verschiedenen Notlagen sind. Wir kennen dazu auch die Scham der Leute, ihre Notlagen einzugestehen und um Unterstützung anzusuchen; wir sehen die soziale Isolierung armutsbetroffener Kinder in der Schule, wenn sie aus finanziellen Nöten ihrer Eltern an Aktivitäten und Freundschaften nicht teilhaben können. Sie alle werden durch die Aussagen des Kanzlers noch weiter beschämt!

Auch die Abwertung der Leistung von Frauen, die sowieso unter Mehrfachbelastungen leiden, ist nicht im Geringsten nachvollziehbar. Teilzeitarbeit als Luxusproblem abzustempeln, geht völlig an der Realität der Menschen vorbei. Gleichzeitig die wohl ungesündeste Art von Ernährung als Ausweg aus der Not zu propagieren, ist aus wissenschaftlicher Sicht schlichtweg falsch. Gesunde Ernährung ist, das zeigen viele Studien, deutlich teurer als Fast Food. Auch die Konzentrationsfähigkeit und somit der schulische Erfolg leiden unter nicht adäquater Ernährung.

Wir wünschen dem Herrn Bundeskanzler Nehmanner sehr viel Einsicht. Denn nur wenn er erkennt mit welchen Problemen die Österreicherinnen und Österreicher wirklich kämpfen, kann er seiner verantwortungsvollen Rolle als Bundeskanzler gerecht werden, um das Leben in unserem Land zu verbessern. Die Aufgabe der Politik ist es die Sorgen und Nöte der Menschen zu erkennen!

Volkshilfe Burgenland