KOMMENTAR
Respekt für einen politischen Rückzug
Ein – noch junger – Politiker tritt aus privaten Gründen nicht mehr bei einer Wahl an. Dieser Schritt nötigt Respekt ab, vor allem wenn man bedenkt, dass sogar eine Spitzenkandidatur realistisch war.
Viel zu selten erlebt man, dass Politiker auf ihr Privatleben Rücksicht nehmen und der Karriere nicht alles unterordnen. So verkünden etwa Spitzenpolitiker immer wieder voller Stolz, dass sie fast ohne Urlaub durcharbeiten – natürlich immer zum Wohle des Volkes. Dabei würde die geistige Regeneration so manchem Volksvertreter ganz gut tun.
Doch zurück zum derzeit noch einzigen EU-Parlamentarier aus dem Burgenland. Michel Reimon zählte bislang zu jenen Abgeordneten, die alles andere als unauffällig arbeiteten. Das lag nicht nur daran, dass er die sozialen Medien gekonnt zu nutzen weiß, sondern vor allem am engagierten Auftreten. So sorgte er bereits zu Beginn seiner Tätigkeit im EU-Parlament für internationale Aufmerksamkeit, als er im Nordirak einen Hilfsflug für Jesiden begleitete, die sich auf der Flucht vor IS-Terroristen befanden.
Reimon wird in Brüssel und Straßburg fehlen.
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