„Jugend im Landtag" Burgenland
Schüler stellten Doskozil Fragen
„Jugend im Landtag" ist eine Initiative des Land Burgenland. Schüler aus allen Bezirken sind eingeladen, mit ihren Schulen nach Eisenstadt in den Landtag zu kommen und ihre Anliegen vorzubringen.
EISENSTADT. Zielgruppe der Aktion sind Jugendliche in Ausbildung ab 16 Jahren. Daher werden die 36 dafür in Frage kommenden Schulen, aufgeteilt auf 3 Schuljahre, auf Initiative der Bildungsdirektion eingeladen, Schüler vorzubereiten und in den Landtag zu entsenden. Die Projektpartner sind der Burgenländische Landtag, die Stiftung Private Pädagogische Hochschule Burgenland in enger Kooperation mit der Bildungsdirektion und die Volkshochschule Burgenland.
HAK Oberwart im Landtag
Heute waren die ersten Schüler, die 4. Klasse der HAK Oberwart, bei den Politikern zu Besuch. Die Schüler konnten mit politischen Entscheidungsträgern diskutieren und ihre Themen und Anliegen hervorzubringen. Die Schüler bekamen auch eine Führung im Landhaus und dann stand der Landeshauptmann für Fragen zur Verfügung. Im Anschluss gab es eine Fragerunde mit Politikern aus allen Fraktionen.
Vorbereitung im Unterricht
Die Schüler, die nach Eisenstadt kommen, werden im Unterricht auf den Ausflug vorbereitet. In der HAK Oberwart bildeten die Schüler Gruppen und beschäftigten sich mit regionalen Themen, die sie bewegen und interessieren. In der Fragerunde wurden die Sparten Verkehr, Mindestlohn, Bio Bauern und Heimunterricht behandelt. Die Schüler brachten auch Probleme, wie z.B die Busverbindungen in vielen Orten, hervor. Aber auch persönliche Fragen an unseren Landeshauptmann standen auf dem Programm. Wie sieht denn so ein Tagesablauf als Spitzenpolitiker aus? Unser Landeshauptmann dazu:
„Meine wichtigste Gewohnheit ist, dass ich ein Morgenmuffel bin. Gegen Abend ist mir die Uhrzeit egal. Die meisten Tage enden erst um 21 bis 22 Uhr."
„Ihr könnt alles Fragen, was euch am Herzen liegt“
„Ihr könnt alles Fragen was euch am Herzen liegt“, so eröffnet LH Doskozil die Fragerunde. Diese Fragen wurden unter anderem an den Landeshauptmann gestellt:
Wie sind Sie zur Politik gekommen?
„Ich war in Grafenschachen 6 Jahre lang Gemeinderat. Landeshauptmann zu werden ist nicht in meiner Lebensplanung gestanden. Es gibt viele Zufälle im Leben.“
Wie ist leistbares Wohnen überhaupt umsetzbar?
„Genossenschaften haben die gesetzliche Aufgabe, sozialen Wohnraum zu schaffen. Wenn du jedoch 20 Jahre lang Miete zahlst, gehört dir trotzdem nichts. Wir arbeiten daran, dass sich daran bald etwas ändert."
Immer mehr Kinder melden sich von der Schule ab, warum?
”Vermehrt haben sich die Eltern anscheinend wegen Corona dazu entschieden. Ich würde dieses Modell jedoch sofort abschaffen, wenn ich könnte. Da das Gesetzt aber ein Bundesgesetz ist, können wir nur vermehrt auf Überprüfungen setzten. Statt einer großen Überprüfung wird es zwei oder mehrere im Semester für Schüler zu Hause geben."
Werden Menschen entlassen, wenn sich die Unternehmen den Mindestlohn nicht leisten können?
"Früher war alles günstiger. Heutzutage zahlt man einfach mehr für alles, die Löhne sind darauf aber nicht abgestimmt worden. Mit dem Mindestlohn würde ein Arbeiter 3.200€ mit allen steuerlichen Aspekten einem Unternehmen kosten. Bei einem Stundenlohn von 10€ bringt ein Arbeiter einem Unternehmen pro Monat einen Gewinn von ca. 13.000€. Diese Aufteilung ist nicht gerecht, den Mindestlohn kann sich so ein Unternehmen leisten."
Fazit der Schüler
Wenn man sich so unter den Schülern umhört, erkennt man eine gewisse Hoffnung, dass ihre Anliegen berücksichtigt werden. Aber es gibt auch Skepsis, ob die genauen Fragen Beachtung finden werden. Das Konzept von „Jugend im Landtag" finden die meisten gut und sehr interessant.
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