Nach Absage vom Land
Schülervertreter organisieren Wahldiskussion nun selbst

"So züchtet das Land eine Generation von Politikverdrossenen" – Thomas Haffer (JVP), Mirjam Kayer (Grüne Jugend), Konstantin Langhans (Freiheitliche Jugend), Laura Vrbanic (Schülerunion), Pascal Kettenhummer (Landesschulsprecher), Susanne Schmid (VEV), Anna Stürgkh (Junos) und Walter Kolonovits (BMHS Lehrervertreter) bei der Pressekonferenz am Donnerstag | Foto: Tscheinig
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  • "So züchtet das Land eine Generation von Politikverdrossenen" – Thomas Haffer (JVP), Mirjam Kayer (Grüne Jugend), Konstantin Langhans (Freiheitliche Jugend), Laura Vrbanic (Schülerunion), Pascal Kettenhummer (Landesschulsprecher), Susanne Schmid (VEV), Anna Stürgkh (Junos) und Walter Kolonovits (BMHS Lehrervertreter) bei der Pressekonferenz am Donnerstag
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Am Donnerstag holten gleich acht Vertreter von Schülern, Eltern und Lehrern zum Rundumschlag gegen Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) aus, die – wie berichtet – keine Schuldiskussionen zur Landtagswahl veranstaltet. Gleichzeitig gaben die Kritiker die Organisation einer eigenen Podiumsdiskussion in Deutschkreutz bekannt

BURGENLAND. Abgesehen von Rot waren beim Pressestatement am Donnerstag alle politischen Farben versammelt, um ihren "Unmut und Unverständnis" über die nicht stattfindenden Wahldiskussionen in den burgenländischen Schulen neuerlich Ausdruck zu verleihen. Denn den Jugendlichen "die Möglichkeit zu nehmen, den Politikern Fragen zu stellen, ist fatal", eröffnete Landesschulsprecher Pascal Kettenhummer die Pressekonferenz in Eisenstadt. "So züchtet das Land eine Generation von Politikverdrossenen", waren sich alle Anwesenden einig. 

Podiumsdiskussion am 15. Jänner in Deutschkreutz

Deshalb haben sich die Vertreter von Schülern, Eltern und Lehrern auch dazu entschieden, die Organisation einer Podiumsdiskussion selbst in die Hände zu nehmen. "Wir werden eine eigene Schuldiskussion am 15. Jänner in Deutschkreutz veranstalten und diese wird auf jeden Fall stattfinden, auch wenn nicht alle Parteien zusagen sollten", versichert Kettenhummer. Zusagen gebe es bereits von den Neos, der ÖVP, der LBL sowie den Grünen. Unterstützt wird die Organisation auch vom Deutschkreutzer Bürgermeister und LBL-Spitzenkandidaten Manfred Kölly, der die Planung der Veranstaltung bereits angekündigt hatte

500 Schüler können mitdiskutieren

Ort der Diskussion in Deutschkreutz wird die Veranstaltungshalle "Vinatrium" sein. Diese bietet Platz für rund 500 Schüler – gleichzeitig soll die Diskussion auch gestreamt werden, um auch diejenigen Schüler zu erreichen, die am besagten Termin keinen Platz im "Vinatrium" ergattern. 

Landesschulsprecher Pascal Kettenhummer findet die Absage der Schuldiskussionen "fatal".  | Foto: Tscheinig
  • Landesschulsprecher Pascal Kettenhummer findet die Absage der Schuldiskussionen "fatal".
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Wie es zur Absage kam

Kettenhummer erläuterte am Donnerstag außerdem die Art und Weise, wie es zur Absage der Schuldiskussionen gekommen sein soll: So habe es zwar eine grundlegende Einigkeit mit der Bildungslandesrätin über das Veranstalten der Schuldiskussionen gegeben – "ihr fehlte aber noch das OK von oben und am nächsten Tag haben wir dann aus den Medien über die Absage erfahren". Persönlich habe Kettenhummer oder auch andere Schülervertreter nie mit Winkler sprechen können. 

"Widerspruch zwischen Bildungsdirektion und Landesrätin"

Susanne Schmid, Vorsitzende des Verbands der Elternvereine (VEV), sagte am Donnerstag: "Was sich hier im Burgenland abspielt, ist in anderen Bundesländern nicht möglich. Ich bin entsetzt über diesen Rückschritt an Demokratie, ich verstehe es einfach nicht, wo ist das Problem? Es gibt offenbar einen Widerspruch zwischen Bildungsdirektion und Bildungslandesrätin". Gemeint ist unter anderem die Tatsache, dass die Bildungsdirektion nach den Schuldiskussionen zur Landtagswahl 2015 noch meinte: "Politische Bildung an Schulen in Form von Podiumsdiskussionen ist gerade jetzt vor der kommenden Landtagswahl im Burgenland ein gutes Instrumentarium, um den jungen Menschen die Politik in all ihrer Facetten näher zu bringen.

Anna Stürgkh (2.v.r.): "Abgesehen vom vorhandenen großen Interesse der Schüler an den Diskussionen, hat die Landesregierung doch die Aufgabe, das Interesse junger Menschen für die Politik zu wecken."  | Foto: Tscheinig
  • Anna Stürgkh (2.v.r.): "Abgesehen vom vorhandenen großen Interesse der Schüler an den Diskussionen, hat die Landesregierung doch die Aufgabe, das Interesse junger Menschen für die Politik zu wecken."
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"Elefantenrunde ist Wahlkampf pur"

Einen weiteren Widerspruch ortet Thomas Haffer von JVP Burgenland: "Die Bildungslandesrätin sagt, sie will keinen Wahlkampf in der Schule und streamt dann die Elefantenrunde und die ist Wahlkampf pur." Nachsatz von Schmid: "Fernsehen können die Schüler schon alleine, die Frage ist, beantwortet man die Fragen der Schüler?" Mirjam Kayer von der Grünen Jugend stelle sich die Frage, ob sich die SPÖ vielleicht vor einer Diskussion mit kritischen Schülern fürchte: "Sind die Jugendlichen jetzt der Bildungslandesrätin plötzlich egal, weil sie nicht mehr Zielgruppe sind und statistisch zu anderen Parteien tendieren?" 

Winkler hatte die nicht stattfindenden Schuldiskussionen damit gerechtfertigt, dass "das Ringen um Wählerstimmen nicht Anlass für Schülerdiskussionen sein darf". Der "neue Weg" – die Elefantenrunde des ORF wird in den Klassenzimmern gezeigt – garantiere eine Gleichbehandlung aller Schüler und spare Kosten für Transporte und Logistik.

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