Start der Bio-Wende
So wird Burgenland zur Bio-Musterregion
LH Hans Peter Doskozil und LR Astrid Eisenkopf präsentierten ein 12-Punkte-Programm zur Umsetzung der Bio-Wende im Burgenland.
BURGENLAND. Das Burgenland soll Schritt für Schritt zum Bio-Vorzeigeland in Europa zu machen, umreißt LH Hans Peter Doskozil die Zielsetzung.
Landesförderung
Derzeit sind im Burgenland über 30 Prozent der Flächen biologisch bewirtschaftet. Bis 2027 soll die Bio-Quote auf 50 Prozent gesteigert werden. Ab Juli können alle Landwirte, die in die Bio-Produktion umsteigen wollen, maximal 15.000 Euro als Landesförderung beantragen.
Ställe mit Bio-Widmung
Eine weitere Maßnahme aus dem 12-Punkte-Programm betrifft die neuen Stallbauten. Durch eine Änderung in Raumplanung und Baurecht werden diese nur mehr dann zugelassen, wenn sie eine Bio-Widmung haben. „Betriebe, die derzeit im Bewilligungsverfahren stehen, sind davon nicht betroffen“, versichert Doskozil.
Bio in Landesküchen
Um den heimischen Bauern neue Absatzmärkte zu sichern, wird in Landes- und landesnahen Küchen und Buffets der Bioanteil sukzessive erhöht. 2021 soll er bei 50 Prozent, 2024 bei 100 Prozent liegen.
Bio in Kindergärten und Schulen
Mit Bio sollen bereits die Kleinsten in Berührung kommen. Daher werde es eine Vorgabe im Bereich der Kindergärten und der Landesschulen geben, bis 2021 50 Prozent und bis 2024 100 Prozent auf biologische Ernährung umzustellen. Außerdem soll es in Volksschulen eine „Bio-Stunde“ pro Monat geben, um das Ernährungs- und Umweltbewusstsein zu fördern.
Bio-Modellregionen
LR Astrid Eisenkopf kündigt weiters drei Bio-Modellregionen im Nord-, Mittel und Südburgenland an, die als Best-Practice-Beispiele für andere Gemeinden Vorbild sein sollen.
Bio in der Ausbildung
Auch das landwirtschaftliche Schulwesen wird neu ausgerichtet. In Güssing sei bereits der gesamte Schulbetrieb auf 100 Prozent Bio umgestellt. „In Eisenstadt sind wir gerade dabei“, so Eisenkopf.
Bio-Innovationspreis
Einmal jährlich – erstmals am 28. November 2019 – werden die besten Bio-Ideen mit dem Bio-Innovationspreis des Landes Burgenlandes ausgezeichnet.
Fruchtbare Böden schützen
Durch die Änderung des Bodenschutzgesetzes und eine neue Verordnung mit vorgegebenen Bewirtschaftungsregeln in hangreichen Gemeinden wird abgeschwemmtes Erdgut verhindert und die Fruchtbarkeit der Böden erhalten.
Tiere und Bio
Der Tiergesundheitsdienst Burgenland erhält eine neue Sektion Bio, die die Bauern beim Umstieg auf biologische Viehzucht auch aus dem Blickpunkt der Tiergesundheit unterstützt.
Gütesiegel
„Genuss Burgenland“ wird zu „Bio Genuss Burgenland“ und soll durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Kulinarik“ österreichweit neue Märkte für Burgenlands Bauern erschließen.
Marktforschung
Um rasch auf neue Marktrends reagieren zu können, werden die Bauern mit regelmäßigen Konsumentenumfragen und einer Bio-Roadshow unterstützt.
Wissenschaftliche Begleitung
FiBL, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau, wird ab Juni 2019 alle Maßnahmen wissenschaftlich begleiten. Eine Machbarkeitsstudie zu 100 % Bio im Burgenland soll neue Wege aufzeigen.
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