Nach SPÖ-Mitgliederbefragung
Wie geht es jetzt im Burgenland weiter?
Nachdem gestern die Ergebnisse der SPÖ-Mitgliederbefragung und somit auch der Sieg von Hans Peter Doskozil bekannt gegeben wurden, stellt sich die Frage: Wie geht es jetzt im Burgenland weiter? Wie bereits angekündigt, plant Doskozil, sein Amt als Landeshauptmann niederzulegen, sobald der intensive Wahlkampf für die Nationalratswahl beginnt.
BURGENLAND. Mit insgesamt 36.019 Stimmen konnte der burgenländische Landeshauptmann die SPÖ-Parteimitglieder überzeugen und bekräftigte nach der Bekanntgabe der Ergebnisse erneut den Führungsanspruch. Er möchte den Vorsitz übernehmen und erhofft sich, dass dieses Mehrheitsergebnis entsprechend seinen Niederschlag findet.
Nachfolge noch nicht klar
Welche Auswirkungen hat dieses Ergebnis nun auf das Burgenland? Wer Doskozil in der Position als Landeshauptmann nachfolgt, ist bisher noch unklar. Auf die Frage, ob es auch auf Landesebene eine Mitgliederbefragung geben wird, antwortete Doskozil, dass im Burgenland eine "harmonische Situation" herrsche. Hier werde nicht um den Vorsitz gerittert, es gebe kein inhaltliches und personelles Problem. In Zukunft soll es aber nach entsprechenden Statutenänderungen stets Mitgliederbefragungen geben.
SPÖ Burgenland trifft sich am Mittwoch
Am Mittwochvormittag wird sich die SPÖ Burgenland im Eisenstädter Landhaus zu einem Landesparteivorstand treffen. Hans Peter Doskozil werde den Vorstand über die jüngsten Ereignisse informieren, aber noch keine personellen Themen ansprechen. Sein Amt als Landeshauptmann möchte er zumindest noch heuer und kommendes Jahr ausüben.
"Teilzeit-Landeshauptmann"
Auch Burgenlands Oppositionsparteien äußern sich zum Ergebnis der bundesweiten SPÖ-Mitgliederbefragung. Bereits kurz nach Doksozils Pressekonferenz, am Montagabend, reagierte
ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz mit entsprechender Kritik - denn die Burgenländerinnen und Burgenländer seien die Verlierer dieser Wahl. Das Burgenland habe ab sofort nur noch einen "Teilzeit-Landeshauptmann", der sich hauptsächlich nur noch der SPÖ-Bundespartei widmen werde.
"Das Burgenland hat mehr verdient"
Sollte Doskozil den bundesweiten Parteivorsitz übernehmen und gleichzeitig Landeshauptmann bleiben, sei das laut FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig ein gewisser Interessenskonflikt.
"Ich glaube das Burgenland hat mehr verdient hat als einen Hobby Landeshauptmann, der eigentlich mit den Gedanken schon Spitzenkandidat bei den Nationalratswahlen ist."
Wenn man sich anschaue, was die SPÖ Burgenland an Anträgen in den Landtag einbringt, drehe es sich hauptsächlich nur um die Bundespolitik. Wir haben aber eine Landesregierung und sollten den Bedürfnissen der Menschen des Landes entgegenkommen. Wer potenzieller Nachfolger oder Nachfolgerin wäre, sei laut Petschnig eine Sache der SPÖ. Die FPÖ würde sich dann anschauen ob sie diese Personen auch unterstützen oder nicht.
Astrid Eisenkopf sei logische Nachfolgerin
Auch Regina Petrik, Klubobfrau der GRÜNEN Burgenland, betont die fehlende Zeit und Aufmerksamkeit für das Burgenland, sollte Hans Peter Doskozil Bundesparteivorsitzender der SPÖ werden. Sie fordert klare Verhältnisse im Land, denn mit Astrid Eisenkopf als Landeshauptmannstellvertreterin gebe es bereits eine logische Nachfolgerin. Einen Antrag zur Wahl als Landeshauptfrau im Landtag werden wir unterstützen", erklärt Petrik.
Ob und wann es einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin geben wird, entscheidet sich erst, wenn feststeht, dass Hans Peter Doskozil tatsächlich Bundesparteivorsitzender der SPÖ wird. Dies entscheidet sich nun voraussichtlich am 3. Juni beim Parteitag. Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler wird dort gegen Doskozil im Kampf um den Vorsitz antreten.
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