offener Brief an LH Doskozil
Sonnenmärkte für die Mittelschicht zerstören Hilfsvereine für die Schwächsten im Land!

Lieber Herr Landeshauptmann Doskozil,
wir Tafeln sind entsetzt, welch Deasaster sie im Burgenland bezüglich sozialer Umverteilung anrichten ❗️
Es ist wirklich verwerflich wie die Bevölkerung im Glauben gewiegt wird, dass ihre Sozialmärkte ein tolles Zusatzangebot zu den bereits bestehenden Märkten wären und niemanden schaden 😇
Hätten sie ihre Sonnenmärkte nicht mit einem ordentlichen Konzept und mit Anstand planen können OHNE den ärmsten Menschen des Landes jetzt die gratis Lebensmittel aus den Tafeln wegzunehmen ?
Hetzen sie tatsächlich die finanziell vulnerabelste Gruppe im Land gegen die armutsgefährdete Mittelschicht auf, indem sie den Einen die Lebensmittel wegnehmen und den Anderen geben?
Lohnt sich die Mühe der ärmsten Bevölkerungsschicht zu helfen nicht mehr oder wie kommt man dazu Hilfsorganisationen zu zerstören, die seit vielen Jahren die ärmsten Menschen im Land aufgefangen haben?
Wissen Sie eigentlich was sie anrichten oder überlassen Sie das LandesMonopoly immer Ihren Mitarbeitern die leider erstaunlich ahnungslos und inkompetent, dafür aber immer stramm hinter Ihren Wünschen stehen?
sie holen ganz bewusst die Lebensmittel ab, die zuvor bereits von uns geholt wurden und das wissen zumindest ihre MitarbeiterInnnen alle!
In den gemeinsamen Sitzungen habe ich immer wieder die Frage gestellt: Woher nehmen sie die Frischware, wenn wir bereits von allen Märkten abholen und selbst schon zu wenig haben? Da wurde immer arrogant darüber weggelächelt.
Ja klar, wir hätten ja auch ein Sonnenmarkt werden können, alle Lebensmittel teuer anpreisen, die Förderungen erhalten und die Mittelschicht bedienen.
Aber um BEIDEN Gruppen Gutes zu tun, sind schlichtweg zu wenig lebensnotwendige Lebensmittel am Markt.
Es wär schon mal gut wenn sie einfach eigene Lebensmittelquellen für die Frischware auftun und sich nicht in bestehende Kooperationen reindrängen, was sie aber leider tun obwohl es in ihren Aussendungen und Stellungsnahmen immer anders steht.Das hat zur Folge, dass nun unsere KundInnen einen Teil der Lebensmittel beim Sonnenmarkt kaufen müssen.In Oberpullendorf müssen wir diese leidvolle Erfahrung gerade machen. Was ist das für ein Verhalten, etwas zu eröffnen und dafür die Waren anderer Organisationen abzuholen? Machen Sie doch Ihre Hausarbeiten selber!
Folgende Produkte die in unserem Basispaket einmal im Monat GRATIS ausgegeben werden, müssen jetzt bei Ihnen im Sonnenmarkt gekauft werden, weil sie bei uns nicht mehr oder eben weit weniger ankommen:
Mehl, Zucker, Teigwaren, Reis, Öl,Essig,Zahnpasta+Zahnbürste, Salz, Kaffee, Duschgel,Haarshampoo, Damenhygiene, Windeln und Milchpulver, Brot und Gebäck.
sind bei uns seit 16 Jahren gratis, weil für unser Verständnis für ALLE Menschen gewährleistet sein muss, dass im Notfall niemand hungern muss auch wenn man kein Geld im Moment hat um sich und seine Familie weiterhin zu ernähren. Kaum jemand weiß, dass Familien manchmal für Wochen komplett in der Luft hängen wenn z.b. das Arbeitslosengeld wegen irgendwelcher Unstimmigkeiten plötzlich gestrichen wird. Nur ein Beispiel von vielen die passieren können.
Es kann nicht sein, dass Menschen deswegen tage oder wochenlang hungern müssen bis wieder alles passt und der Bürokratie genüge getan ist. deshalb unser monatliches Basispaket. Jeder soll ohne Bittsteller sein zu müssen, sein Überleben sichern können.
Sie meinen dass ein Einkaufswagen den Menschen ihre Würde zurückgibt.
Wir lieben das Naheverhältnis zu unseren KundInnen und sehen darin nichts demütigendes sondern sehr viel Vertrauen und die Möglichkeit jederzeit schnell helfen zu können.
Nun fehlen uns die Lebensmittel für eine vernünftige Versorgung weil sie Herr Doskozil nun die gespendeten Waren verkaufen lassen. Und ihr Name ist natürlich ein Türöffner beim Handel! Natürlich quetscht der jetzt auch noch ihre Sonnenmärkte rein und das ist für Organisation die ausschließlich an armutsbetroffene Menschen umverteilen natürlich enorm schädigend! Wir geben nur zu einem symbolischen Preis ab und arbeiten sehr niederschwellig.
Die Sonnenmärkte aber möchten das unterste Drittel der Mittelschicht abfangen und das ist ja auch OK!! Wenn sie dabei nicht die Lebensmittel für die ärmste und notleidendeste Schicht mopsen würde!
Arbeiten Sie doch mit fairen Mitteln! Ich glaube, dass die meisten Menschen denken, dass der Lebensmittelhandel für die Sonnenmärkte extra Waren bereitstellt.so klingt es in ihren Aussendungen. Dem ist nicht so und das wissen wir vom Handel selbst.
Der Markt an AbholerInnen war im Burgenland schon vor 10 Jahren (!!) gedeckt laut einer Boku Studie und es bleibt für uns sozialen UmverteilerInnen nur mehr sehr wenig Ware die abzuholen ist. Der Handel arbeitet inzwischen mit KI und kann durch ein smartes Bestellsystem weniger Lebensmittelspenden zur Verfügung stellen, dazu kommen die handelseigenen Nachhaltigkeitsschienen wie "Rette mich Box" etc. und trendige Umverteilung via tgtg. Es bleibt ein trauriger Rest, den uns nun auch ihr Sonnenmarkt streitig macht um sie an sein bevorzugtes "Zielpublikum" günstiger verkaufen zu können. Die, die halt noch zahlungskräftiger sind als unsere KundInnen.

Es gäbe so viel Bedarf in den exponierten Gebieten des Burgenlandes. Warum helfen sie nicht dort? Jedes Dorf könnte einen Begegnungsort mit Umverteilungsangeboten (Kleiderkammern, Foodsharing) initieren. Schütten sie doch für solche Projekte Geld aus. Aber dort siehts dann ja keiner so gut, am Land.
Da setzt man sich lieber wie ein dickes Kuckukskind mitten in der City ins gemachte Nest und stößt die anderen raus.
jährlich werden somit 600.000 Euro Steuergeld rausgeblasen, für teure Standorte,mit hohen Kosten und einem uninteressanten Angebot an Waren weil Frischware fehlt, solange sie nicht auch den verbleibenden Rest von uns bekommen können. Von einem gemütlichen Begegnungsort auf Augenhöhe sind sie mit ihren sterilen Tischen mitten im Markt auch weit weg.Von Nachhaltigkeit auch.
Sie haben uns in einen sehr unfairen weil ungleichen Verteilungskampf gehetzt. Wie lange werden wir uns leisten können offen zu halten, wenn wir nicht mal die existenziellen Kosten abdecken können?
Können Sie sich erinnern als sie mich vor einigen Jahren eingeladen haben? Ihre Frage war: "wie kann es sein, dass so eine tolle Organisation ums überleben kämpfen muss?"
Können Sie sich ihre Frage inzwischen selbst beantworten?
Meine Antwort: weil Politiker wie sie für nix zahlen, dessen Plakette sie sich nicht selbst anstecken können.
So haben sie unser vorgelegtes Konzept einfach abgekupfert ( Lebensmittelabgabe, ein Wohnzimmer mit Sozialbegleitung und Second Hand )und verkaufen es als das erste und einzige Vorzeigeprojekt in Österreich!
Während ihr Marktbetreiber in Eisenstadt gleich mal 90.000 in den neuen Markt stecken darf, renovieren wir gerade für sehr kleines Geld unsere Tafel und legen alle zusammen. Von den 7000 Euro Landesförderung geht sich nicht viel aus aber danke trotzdem.

Das Land hat in 3 Jahren gemeinsamer Sitzungen alle unsere Argumente und Vorschläge zur Zusammenarbeit vom Tisch gewischt. Süffisant lächelnd, herablassend oder nötigend. Es gab nur mitmachen unter ihren Bedingungen oder
"dann machen wir eben selbst einen Markt auf!"
"wir werden euch schon noch zwingen zusammen zu arbeiten" und es hat zum grössten Teil geklappt wie man sieht.
Die Verteilungsgerechtigkeit hat in unserer Entscheidung kein Sonnenmarkt zu werden, eine große Rolle gespielt. Wir haben unser Kistlsystem für die Frischware vorgestellt, das man sich selbst befüllen kann und je nach dem wie viel Ware an diesem Tag gerettet werden kann, wird auch fair geteilt. Es wird darauf hingewiesen, daß man heute z.b. nur eine Packung Käse oder Wurst nehmen kann, damit jeder bekommt.
Selbstbestimmt in einem Supermarkt kann ich natürlich so regulierend nicht eingreifen also laden sich die ersten Kunden die meisten Frischwaren in ihren Einkaufswagen. Das bestätigen ihre eigenen MitarbeiterInnen in den Märkten.
Die restlichen KundInnen bekommen was übrig bleibt an unattraktiver Massenware.
Jetzt ehrlich ... damit sich jemand aus der unteren Mittelschicht sein Cola oder seinen Energiedrink a bisl billiger kaufen kann, muss man jährlich 600.000 Euro in die Hand nehmen?

Ein Supermarkt für ALLE wird sich mit dem ständigen Runtergang der Waren nicht mehr ausgehen.
Was bleibt, ist ein Warendepot in Form eines Marktes von unliebsamen Produkten die oft schon in der Produktion ausgegliedert werden oder ein Überangebot an ungesunden Lebensmitteln, an denen man mit seinem Einkaufswagerl (in Würde) vorbeischlendern kann. Kaum Gemüse, Obst oder diverse Frischware.
Haargenau die gleiche Ware, die wir neben der Frischware noch herschenken.

Wenn Sie das lesen und sich denken
" Oje .... das hab ich ja alles gar nicht gewusst!! dann kommen sie doch mal Dienstag oder Donnerstags um 13.00 in die Tafel in Eisenstadt und betrachten unsere leeren Regale und die vielen enttäuschten Gesichter unserer KundInnen. Ich lade sie sehr herzlich ein und zeige Ihnen gerne vor Ort was sie gerade anstellen.
wir haben nur mehr einen Bruchteil der Ware seit sie im neuen Sonnenmarkt aufmagazinieren!
Sie nehmen unsere wichtigste Grundlage für die Versorgung der allerärmsten im Land weg und drängen sich im
Supermärkte deren Kooperationen wir in 16 Jahren mühsam aufgebaut haben.
Bitte sorgen sie für andere eigene Quellen, sie schädigen massiv armutsbetroffene Menschen im Land ❗️

www.pannonischetafel.com

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