Tourismus-Chef zur Nächtigungsstatistik
„2022 ist sehr differenziert zu sehen“
Das Burgenland verzeichnet – wie alle Bundesländer – bei der Zahl der Nächtigungen von Jänner bis Oktober ein Minus. Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel zeigt sich dennoch zufrieden.
BURGENLAND. Von Jänner bis Oktober 2022 haben die burgenländischen Tourismusbetriebe laut Statistik Austria 2,6 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Der Rückgang bei den Nächtigungen betrug 5,8 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Österreich-Vergleich bedeuten diese Zahlen heuer für das Burgenland den dritten Platz hinter Kärnten und der Steiermark.
„Unterschiedliche Entwicklungen“
2022 ist im Burgenland wie erwartet „sehr differenziert zu sehen“, wie es Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel formuliert, „mit unterschiedlichen Entwicklungen, je nach Gemeinde und Region – aber das hat sich bereits im September abgezeichnet.“
„Nur Vergleich mit 2019 macht Sinn“
Für Tunkel habe der Vergleich der aktuellen Nächstigungsstatistik mit den Corona-Jahren 2020 und 2021 nur wenig Aussagekraft: „Die einzig valide Vergleichsbasis bietet das Jahr 2019, auch wenn sich die Tourismus-Welt und die Reisemotive in den folgenden zwei Jahren massiv verändert haben.“
„Nicht beeinflussbares Umfeld“
Der Tourismus-Chef weist in einer Aussendung darauf hin, dass das nicht beeinflussbare Umfeld – etwa die Teuerung, das daraus resultierende Urlauberverhalten, die Situation in der Ukraine oder die Folgen des Klimawandels – dem Tourismus in Österreich insgesamt zu schaffen machen. „Das Thema Klimawandel spiegelt sich im Burgenland insbesondere in der anhaltenden Diskussion über den Wasserstand des Neusiedler Sees wider, die den heurigen Sommer medial bestimmt hat. Diese trifft die Seegemeinden direkt und überproportional“, so Tunkel.
Mittelburgenland konnte zulegen
Die Burgenland Ergebnisse sind sind laut Aussendung des Burgenland Tourismus regional sehr unterschiedlich: Klassische Kurorte wie Bad Tatzmannsdorf oder Bad Sauerbrunn waren aufgrund der Zurückhaltung der Zuweisung von Kurgästen weniger begünstigt, hingegen konnte Mittelburgenland stark zulegen – allen voran durch Rekordnächtigungen in Lutzmannsburg. Positiv zu vermerken sei auch, dass die Zahl der Burgenländerinnen und Burgenländer, die im eigenen Bundesland Urlaubstage verbringen, steigt (plus 14,2 Prozent).
ÖVP: „Sattes Minus“
Wenig Positives an den aktuellen Tourismuszahlen kann ÖVP-Tourismussprecherin Melanie Eckhardt finden. „Im Oktober zeigt sich ein weiteres Minus von 10,6 Prozent bei den Nächtigungszahlen. Das ist seit Juli der vierte Monat in Folge mit einem satten Minus“, so Eckhardt.
Wie lange will Doskozil noch zuwarten?
Für sie ist es unverständlich, dass die SPÖ-Alleinregierung diese Entwicklung einfach hinnimmt und keine Maßnahmen setzt „Der katastrophale Weg der SPÖ-Alleinregierung, gekennzeichnet durch Zerschlagung von funktionierenden Strukturen und Aufbau von teuren Staatsapparaten, hinterlässt bittere Spuren. Wie lange will Doskozil noch zuwarten, um die Tourismusbranche wieder zu stärken? Fakt ist, die SPÖ-Alleinregierung greift auch hier tief in die Taschen. Neben der Erhöhung der Ortstaxe, räumte sich die SPÖ-Alleinregierung das Recht ein, auf Gelder des Burgenland Tourismus zuzugreifen, um die leeren Landeskassen zu füllen“, so Eckhardt in einer Aussendung.
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