Grüner Bericht 2021
Das Burgenland ist „Bio-Europameister“
Der Grüne Bericht 2021 für das Burgenland bestätigt den positiven Trend im Bereich der Bio-Landwirtschaft.
BURGENLAND. Der Grüne Bericht informiert jährlich über die aktuellen Entwicklungen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Zahlen für das Jahr 2021 machen den besonderen Stellenwert der biologischen Landwirtschaft im Burgenland deutlich: Der Anteil an Bioflächen beträgt 37 Prozent, jener der Biobetriebe 27 Prozent und die Einkünfte konnten im Vorjahr verglichen mit 2020 um 30 Prozent gesteigert werden. Damit verzeichnet das Burgenland mit Abstand die höchsten Einkommenszuwächse unter den österreichischen Ländern.
Auch in keiner anderen Region der EU gibt es einen höheren Anteil an Bioerzeugnissen. Deshalb wird auch In der Aussendung des Landes zum Grünen Bericht angemerkt: Das Burgenland ist „Bio-Europameister“.
Bio-Landwirte verdienen mehr
Mit der nachhaltigen, biologischen und damit auch dem Klima angepassten Produktion sind auch deutlich höhere Abnehmerpreise verbunden. Dadurch produzieren die Landwirtinnen und Landwirte nicht nur gesündere Lebensmittel, sie verdienen damit auch mehr. „Diesen Weg gilt es gezielt weiter zu verfolgen um damit der heimischen Landwirtschaft und den Menschen, die hier so vieles leisten, auch eine langfristige wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen“, so LHStv. Astrid Eisenkopf, zuständiges Regierungsmitglied für Agrarangelegenheiten.
Bio-Umstellungsförderung
Hervorzuheben ist auch die Zahl der Interessentinnen und Interessenten an der Bio-Umstellungsförderung des Landes Burgenland: Insgesamt wurden 180 Anträge eingereicht, 155 davon konnten genehmigt werden. 2021 wurden im Rahmen dieser Maßnahme bereits knapp 1.550.000 Euro ausbezahlt, heuer ist die Auszahlung der zweiten Rate für 135 Betriebe möglich – das sind weitere 675.000 Euro für mehr Bio, für mehr Nachhaltigkeit und für mehr Fortschritt im Burgenland. „Unser Bio-Ziel ist eine Ausweitung des Bio-Flächenanteils auf 50 Prozent bis 2027“, gibt Eisenkopf vor.
Produktionswerte im Berichtszeitraum
- 2020 belief sich der Produktionswert der burgenländischen Landwirtschaft auf rund 0,48 Milliarden Euro, davon stammten 80 Prozent aus der pflanzlichen und 14 Prozent aus der tierischen Erzeugung, knapp fünf Prozent aus landwirtschaftlichen Dienstleistungen und ein Prozent aus nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten.
- Gemessen am Beitrag zum landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert waren Wein, Getreide, Ölsaaten und Ölfrüchte sowie Gemüse die wichtigsten Erzeugnisse der burgenländischen Landwirtschaft.
- Mit einer Steigerung von mehr als sechs Prozent wies das Burgenland 2020 unter den österreichischen Ländern den stärksten Zuwachs beim landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert auf, im Vorjahr war dieser angesichts der unterdurchschnittlichen Weinernte um sieben Prozent gesunken.
- Der Produktionswert von Obst erhöhte sich, trotz witterungsbedingter Mindererträge, dank gestiegener Preise; und der Wert der Getreideproduktion nahm vor allem infolge eines höheren Erzeugungsvolumens zu.
- Der Wert der tierischen Erzeugung war im Berichtszeitraum höher als noch 2019. Einbußen gab es in der Rinderproduktion, während die Produktion von Geflügel, Eiern und Schweinen dem Volumen und Wert nach, stieg.
Grüne: „Bio nimmt Fahrt auf“
Für den Grünen Landwirtschaftssprecher Wolfgang Spitzmüller zeigt der grüne Bericht, dass der Weg Richtung Bio langsam an Fahrt aufnimmt. „Während die Zahl der Kleinbetriebe in der konventionellen Landwirtschaft weiter abnimmt, sind Biobetriebe in allen Betriebsgrößen im Wachstum. Das ist erfreulich, auch wenn das Tempo schneller sein müsste", analysiert Spitzmüller.
Weniger erfreulich ist für ihn die Tendenz hinsichtlich des Einsatzes von Gift in der konventionellen Landwirtschaft. „Es ist bedenklich, dass immer weniger Landwirtschaften beim Verzicht auf Fungizide und Hormone mitmachen. Genau hier muss die Landesregierung noch mehr Anreize für den Umstieg auf Bio bieten", fordert Spitzmüller.
ÖVP: „Doskozils Politik mit der Brechstange“
Für ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif ist „Doskozils Politik mit der Brechstange“ auch im Bereich der Landwirtschaft deutlich spürbar. „Zum einen will Doskozil bestimmen, was auf den Teller der Burgenländerinnen und Burgenländer kommt. Zum anderen wird wertvolles Ackerland mit Monster-Photovoltaik-Anlagen zugepflastert und damit für die landwirtschaftliche Produktion unbrauchbar gemacht“, so Laschober-Luif in einer Aussendung.
Der Grüne Bericht ist unter folgendem Link verfügbar: www.burgenland.at/gruener-bericht-2021
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